Bolzplätze werden saniert - Spielplatzpaten gesucht
Bolzplätze sind keine Sportplätze, keine Plätze für Fußball- oder Hockeyturniere und keine Kinderspielplätze. Bolzplätze sind Plätze, die zu unterschiedlichen Spielen für kleine Gruppen angelegt sind und haben keine Vorgabe für Standardmaße. Die Randflächen können auch anderweitig genutzt werden. In Mülheim gibt es 19 solcher Bolzplätze, in der BV II - also in Dümpten, Styrum und Winkhausen - sieben.
Die Verwaltung und Bezirksbürgermeister Heinz-Werner Czeczatka-Simon hatten zur Bürgerinformationsveranstaltung in das Ev. Gemeindezentrum Steigerweg eingeladen. Nach der Bewertung des Ist-Zustandes im Bezirk der BV II wurde am 21. Februar eine Prioritätenliste für Sanierungen vorgelegt. Die höchste Priorität hat der Bolzplatz an der Sellerbeckstraße. Dort werden jetzt die Ausschreibungsergebnisse abgewartet, dann wird umgestaltet.
Aufgrund des aktuellen Zustands steht der Bolzplatz Anne-Frank-Platz in Dümpten an zweiter Stelle der Prioritätenliste der städtischen Anlagen. Da aber der Umbau des Sportparks Styrum im Vordergrund steht, ist noch nicht klar, wann eine Umgestaltung in Angriff genommen werden kann, so Jochen Schwatlo vom Grünflächenamt (Leitung Neuanlagen): „Somit steht diese Maßnahme in Dümpten erst einmal hinten an.“ Jährlich stellt die Stinnes-Stiftung 150.000 Euro für Umgestaltungen im Bereich Sport und Spiel zur Verfügung.
Der Antrag für die Mittelbereitstellung an die Stinnes-Stiftung ist bereits gestellt und wird in die Sanierung des Bolzplatzes Steigerweg fließen. Jochen Schwatlo: „Und - 150.000 Euro sind nicht üppig.“ 1.736 Kinder bis 18 Jahren wohnen im Umfeld. „Die sollen sich dort austoben können,“ so Schwatlo. Da keine Mittel für die Pflege zur Verfügung stehen, ist die Grundüberlegung, „wie man den Bolzplatz – das gilt auch für die übrigen Plätze – so gestalten kann, dass keine Pflege erforderlich ist.“ Der Platz am Steigerweg ist stark eingewachsen, eine Durchforstung ist daher denkbar. „Noch gibt es aber keinen konkreten Plan,“ so der Fachmann vom Grünflächenamt. Die Entscheidung ist letztlich Sache der BV II. Das Vergabeverfahren wird voraussichtlich noch 2019 erfolgen.
Jochen Schwatlo schlägt aufgrund der Gegebenheiten eine Hockeyrasen-Bauweise vor. Der Platz wird dann – wie im Vorentwurf Sellerbeckstraße - von 30 x 50 Meter auf 13 x 23 Meter verkleinert. Neue Tore in mit Längststäben in 2 x 3 Metern sind vorgesehen. Der Vorschlag für zusätzliche Basketballkörbe wurde aufgegriffen. Vorgesehen sind ebenso Fahrradständer und Sitz- oder Ablagegelegenheiten. Der Ballfangzaun wird mit Gummipuffern ausgestattet, damit der Zaun nicht nachscheppert.
In die Wunschliste aufgenommen wurde, dass die Büsche als Spielbereich belassen werden sollten. Das sogenannte Amphitheater neben dem Bolzplatz soll als Sitzmöglichkeit wiederhergerichtet werden. Es gibt noch weitere Anregungen, auch wenn die Ideen nicht sofort umgesetzt werden können.
Dringend werden im Vorfeld aber bereits „Spielplatzpaten“ gesucht. Es hat sich gezeigt, dass auf Plätzen, die durch Paten beaufsichtigt werden, kaum Vandalismus stattfindet. Ebenso wird die Gemeinschaft im Stadtteil gefördert. „Der Platz sollte genutzt werden,“ neben Paten ist auch „manpower“ gefragt, so Schwatlo. Wer sich künftig für Bolzplätze einsetzten möchte, kann sich an die Gemeinde von Pfarrer Norden oder direkt an Elfriede Majer vom Amt für Kinder, Jugend und Schule (Tel. 455-4534) wenden.
Autor:Claudia Leyendecker aus Mülheim an der Ruhr |
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