Beschlossen: Hainbestattungen jetzt auch am Schildberg
Die Bezirksvertretung 2 hat am 18. Mai in ihrer Sitzung beschlossen, dass es auch ein Hainbestattungsfeld auf dem Friedhof Dümpten 1 am Schildberg geben wird. Damit wurde die Stadtverwaltung mit der Realisierung noch in diesem Jahr beauftragt. Ein solches Hainbestattungsfeld gibt es auch schon auf dem zweiten Friedhof in Dümpten - an der Oberheidstraße.
Die Begründung dieses Beschlusses lautet: „Die Bestattungsmöglichkeit in einem Hainfeld wird auf den städtischen Friedhöfen weiterhin stark nachgefragt. Der Bedarf an „pflegefreien“ Grabarten ist auch im Bereich Dümpten gegeben und auszubauen.“ Die Baukosten insgesamt betragen am Schildberg rund 144.000 Euro.
Die Nachfrage ist verständlich, denn viele Angehörige Verstorbener können eine jahrzehntelange Grabpflege heute aus unterschiedlichsten Gründen nicht mehr leisten. Damit sind die Angebote zu Hainbestattungen für Särge und Urnen - ohne Pflanzen, Blumenschmuck oder Grabzubehör - eine effiziente Alternative für Angehörige. Die Grabstätten, zumeist Rasenflächen, werden von der Stadt gepflegt. Die Namen der Verstorbenen werden auf Stelen in Stein gemeißelt. Das macht den Unterschied aus zu einer anonymen Bestattung. Eine Hainbestattung für Urnen mit Gemeinschaftsgrabmal inklusive Pflegekosten kostet etwa 2.400 Euro, eine Urnenreihengrabstelle mit Gemeinschaftsgrabmahl kostet etwa das Gleiche.
Beim Bestatter werden heute zu 80 Prozent Feuerbestattungen nachgefragt, fünf Prozent der Angehörigen entscheiden sich für eine Hainbestattung. „Urnengemeinschaftsgräber sind sehr gefragt,“ so Jochen Röhricht vom gleichnamigen Bestattungsinstitut in Dümpten.
„Heute sind die Bedarfe anders als noch vor 30 Jahren.“ Er meint, dass man auf einen zweiten Friedhof in Dümpten hätte verzichten können, wenn man die heutige Nachfrage betrachtet. Um dem Friedhof Dümpten 1 (am Schildberg) zu entlasten, wurde 1992 der Friedhof Dümpten 2 (Oberheidstraße) neu und separat errichtet.
Auf dem Friedhof an der Oberheidstraße sind heute ausschließlich Bestattungen auf einem Hainbestattungsfeld – ob in Urne oder im Sarg – möglich. Jochen Röhricht: „Gräber können an der Oberheidstraße nicht neu gekauft werden.“ Anders ist es, wenn sich Gräber noch in privater Hand befinden.
Autor:Claudia Leyendecker aus Mülheim an der Ruhr |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.