Begegnungsfeld statt Spannungsfeld: Kunst zur Förderung des respektvollen Umgangs miteinander

Der Mülheimer Künstler Petoschu spendierte für die Aktion Begegnungsfeld zahlreiche seiner Sinnsprüche. | Foto: Foto: Stadt MH
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Im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung fährt die Mülheimer Stadtverwaltung seit 2014 die Kampagne „Begegnungsfeld statt Spannungsfeld“. Sie dient dazu die direkte Begegnung von Bürgern und Bürgerinnen mit städtischen Beschäftigten zu verbessern. Zur Visualisierung und Sensibilisierung dieses Ansinnens setzt die Stadt rund 90 Kunstreproduktionen des Mülheimer Künstlers Peter-Torsten Schulz (PeToSchu) in den öffentlichen Gebäuden ein. Dank der finanziellen Unterstützung der Bürgerstiftung der Mülheimer Bürger konnten nun weitere Orte bestückt werden. Peter-Torsten Schulz unterstützt die Maßnahme seinerseits mit der Schenkung von rund 18.000 Postkarten mit Olle-Hansen-Gedichten, Geboten, Gesprächen und Lektionen.

Erst im April dieses Jahres fand eine internationale Konferenz des Innenministeriums zum Thema „Gewalt gegen Beschäftigte im öffentlichen Dienst“ statt. Es ist also kein Mülheim spezifisches Phänomen, vielmehr erfahren sämtliche Beschäftigten im öffentlichen Dienst überall, seit Jahren immer weniger Respekt in der Bevölkerung und zunehmend mehr Angriffe. Gemeinsam wurde auf der Konferenz eine Veränderung des gesellschaftlichen Klimas hin zu mehr Respekt untereinander gefordert.

Ein Schritt gegen Gewalt

„Dem können wir uns nur anschließen, denn auch in Mülheim kommt es leider weiterhin zu Unhöflichkeiten, Drohungen, Beleidigungen, sogar zu Sachbeschädigungen und körperlichen Attacken“, bedauert Stadtdirektor Dr. Frank Steinfort und betont: „Genau deshalb ist die schon 2009 aufgenommene Beschäftigung mit diesem Problem so wichtig. Zusammen mit betroffenen Mitarbeitenden und externer Beratung wurde die Lage analysiert und ein Handlungskonzept mit diversen Modulen von Schulungen über Selbsthilfe-Übungen bis zur öffentlichen Kommunikation erarbeitet. Seit 2014 durchläuft dieses Konzept nach und nach alle Ämter.“

Zum Konzept gehört auch ein Deeskalations-Kunstprojekt. Anstatt mit einer herkömmlichen Hausordnung will die Stadtverwaltung den Besuchenden der öffentlichen Gebäude überwiegend mit großformatigen Texten und kommunikativen Bildern zum Schmunzeln, Nachdenken oder einfach Innehalten von PeToSchu begegnen. Die Beschäftigten waren direkt an der Auswahl der Bilder oder Texte beteiligt. „Es ist wichtig, dass sie ihnen im wahrsten Sinne des Wortes entsprechen, denn sie müssen mit ihnen leben und arbeiten“, so Steinfort. Zudem sollen sie nicht nur nach außen, sondern auch nach innen wirken, was von allen Beteiligten sehr bewusst so gewollt war. Die rund 90 Werke sind in unterschiedlicher Anzahl an verschiedenen Orten zu finden. Die Hauptorte sind das Historische Rathaus, das Bürgeramt und zuletzt hinzugekommen das Gesundheitsamt.

Firmen und Bürger engagiert

Die Realisierung des Kunstprojektes stammt komplett aus Mülheimer Hand. Angefangen bei der finanziellen Förderung durch die Bürgerstiftung der Mülheimer Bürger. Sie konnte sich in diesen Deeskalations- und Begegnungsmaßnahmen im Sinne des guten Miteinanders von Bürgerschaft und Verwaltung wiederfinden. Die Konzeptionierung wurde in Zusammenarbeit mit dem Künstler Peter-Torsten Schulz und seinem Produktions- und Installationspartner Klaus-Peter Reiter von Deko Innovation durchgeführt.

„Ich bedanke mich auch im Namen der Mitarbeitenden bei allen Beteiligten für Ihr Engagement und Entgegenkommen“, so Oberbürgermeister Ulrich Scholten.

Autor:

Andrea Rosenthal aus Mülheim an der Ruhr

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