Ausgewogen geht anders

https://www.waz.de/staedte/muelheim/hitzige-debatte-bei-info-abend-zum-muelheimer-buergerentscheid-id226985799.html?fbclid=IwAR0GQ3x2xiQAuQug17Z_yiId0LbIP2RQb5YusIwtwZjq_e93MxCiBy0aFqU

Ausgewogen geht anders.

[Der] Bericht [der WAZ:https://www.waz.de/staedte/muelheim/hitzige-debatte-bei-info-abend-zum-muelheimer-buergerentscheid-id226985799.html?fbclid=IwAR0GQ3x2xiQAuQug17Z_yiId0LbIP2RQb5YusIwtwZjq_e93MxCiBy0aFqU ]

über die in der Schul-Ruine GS Saarn inszenierte Info-Veranstaltung der Stadt zum Sanierungsgutachten für die VHS ist leider alles andere als ausgewogen. Von kritischer Berichterstattung ganz zu schweigen.

So hätte man einmal fragen können, ob es politisch legitim ist, dass sich die Verwaltung einer Stadt im Interesse der Durchsetzung einer bestimmten Variante der Bildungspolitik dermaßen akzentuiert positioniert und gleichermaßen berechtigte Bildungsinteressen unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen gegeneinander in Stellung bringt.

Genau die drei Teilnehmer der Veranstaltung, die das Konkurrenzszenario des Kämmerers „VHS gegen Schulsanierung“ bedienen, nämlich der stellvertretende Schulleiter, eine Lehrerin, sowie eine Schülerin (vergessen wurde der Leiter der städtischen Bäder), kommen in [dem]Artikel zu Wort.
Daneben und das auch noch in Wiederholung der Leiter des Gutachterteams mit seinem Negativstatement zur Schritt für Schritt Sanierung.

Kein Wort über die große Zahl kritischer, gleichwohl kompetenter fachlicher Nachfragen zum Gutachten und dessen Kostenplan von Seiten mehrere anwesender Bauingenieure und Architekten. Nichts über die jahrelangen Sanierungsversäumnisse der Stadt an der VHS, trotz eingestellter Haushaltsmittel. Kein Wort zur kopflosen Schließung der VHS wegen Brandschutzmängeln.

Berichte sachkundiger Bürger über Komplett- oder Teilsanierungen ähnlicher Einrichtung bei laufendem Betrieb, etwa der Uni-Bibliothek in Essen oder Mülheimer Schulen, wie dem Karl-Ziegler Gymnasium, der Luisenschule und anderen Einrichtungen, kommen in ihrem Bericht nicht vor.

Kein Wort über die Fragen zur offenbar nicht vorhandenen bildungspolitischen Konzeption der Stadt, innerhalb derer die VHS als Kulturzentrum bisher eine bildungspolitisch und im Sinne der Integration hervorragende Rolle spielte und weiterhin spielen sollte.

Die Kritik anwesender TeilnehmerInnen an den, verglichen mit der alten VHS völlig unzureichenden Räumlichkeiten an der Aktienstraße, in die die VHS nach dem Willen von Ratsmehrheit und Verwaltung auch langfristig umziehen soll, erscheint nur am Rande oder wird auf „schlechte Raumluft“ reduziert. Stattdessen drei Stimmen, die das unproduktive Szenario Schule gegen VHS bedienen. Ausgewogene oder gar kritische Information der Öffentlichkeit sieht für mich anders aus.
Prof. Dr. Hartmut Traub

Autor:

Kirsten Grunau aus Mülheim an der Ruhr

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