Auf Flächen-Suche für neuen Verkehrsübungsplatz
Von RuhrText
Die Menschen werden mit dem Bau von Radwegen dazu animiert, so oft wie möglich von vier auf zwei Rädern umzusteigen. Wolfgang Packmohr, Direktionsleiter Verkehr für Essen und Mülheim, weist dabei auf die steigenden Unfallzahlen, an denen Radfahrer beteiligt sind, hin. Einer der Gründe dafür sei, dass viele Kinder und Jugendliche, aber auch Wiedereinsteiger Probleme beim Umgang mit dem Zweirad haben. Packmohr freute sich daher über den Antrag der Mülheimer CDU-Fraktion, einen Verkehrsübungsplatz erschaffen oder wiederherstellen zu wollen.
1956 wurde der Verkehrsübungsplatz an der Wittekindstraße eingeweiht. Seit Jahren ist dieser Lernort stillgelegt. Er wird nur noch von den Anliegern genutzt, von diesen auch gepflegt. Bei einem Ortstermin waren sich alle Beteiligten darüber im Klaren, dass der Platz an der Wittekindstraße für die heutigen Ansprüche und Anforderungen zu klein sei und es somit keinen Sinn mache, ihn wieder als Verkehrsübungsfläche zu aktivieren. Die CDU-Fraktion, bei der vom Ordnungsamt initiierten Begutachtung des Platzes in Holthausen mit keinem Vertreter anwesend, setzt sich hingegen für den Erhalt und die Aktivierung der Stätte ein. Das Thema war im Ausschuss für Bürgerangelegenheiten, Sicherheit und Ordnung diskutiert worden.
Für einen Verkehrsübungsplatz setzt sich auch die Mülheimer Verkehrswacht ein. Gunter Zimmermeyer: „Wir benötigen dringend einen Platz in der Stadt, weil das Lernen auf oder nahe des Geländes von Schulen nur provisorisch ablaufen kann. Es ist hilfreich, dass die Politik dieses Thema nun wieder aufgreift. In anderen Städten gibt es solche Plätze. Dort scheiterte die Errichtung nicht an den Finanzen, weil Sponsoren dafür gefunden worden sind.“ Zimmermeyer stellte auch heraus, dass nicht nur Kinder und Jugendliche Probleme beim Fahrrad fahren hätten, sondern auch Erwachsene, die sich ohne Übung auf ein Pedelec setzen und die Geschwindigkeit unterschätzen würden.
Siebenstelliger Kostenbereich
Frank Buchwald stimmt dem allen zu. Doch der Leiter des städtischen Immobilien-Services weist auch darauf hin, dass es schwierig sei, eine geeignete Fläche für einen neuen Verkehrsübungsplatz in der Stadt zu finden und diesen auch zu finanzieren. Dabei ginge es nicht nur um die Errichtung, sondern vor allem auch um die Unterhaltung des Platzes. „Die Stadt befindet sich im Nothaushalt. Ein Verkehrsübungsplatz würde uns in einen siebenstelligen Kostenbereich bringen“, sagt er. Buchwald hat sich dennoch dazu bereit erklärt, zu prüfen, ob es in Mülheim eine Fläche von etwa 4500 Quadratmetern gibt. Die Finanzierung müsse dann politisch entschieden werden.
Autor:Marcus Lemke aus Mülheim an der Ruhr |
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