Auf Bello's Spuren - Hundebestandsaufnahme startet am 6. September
Halten Sie einen Hund? Und, falls ja, welche Rasse ist es denn? Diese und weitere Fragen werden in Kürze sämtliche Mülheimer Haushalte gestellt bekommen.
Hintergrund jener, eher wohl nicht gerade alltäglichen Erkundigungen ist die Hundebestandsaufnahme, die ab dem 6. September im gesamten Stadtgebiet zum zweiten Mal durchgeführt wird.
Zuletzt wurde in Mülheim im Jahr 2003 eine Zählung der Vierbeiner vorgenommen. Damals führte diese zu einem Zuwachs von 1.154 steuerlich gemeldeten Hunden. Im Umkehrschluss entsprach dies rund 20 Prozent an Hunden in der Stadt, die nicht angemeldet waren. Seitdem ist die Anzahl steuerlich gemeldeter Hunde bis heute um etwa 500 auf 7.765 angestiegen. Dennoch vermute man noch eine nicht unerhebliche Anzahl nicht versteuerter Hunde.
Wie bereits vor acht Jahren wird wiederum die Firma Springer Kommunale Dienste GmbH aus Düren die flächendeckende Bestandsaufnahme durchführen. „Die Firma Springer hat, wie schon im Jahr 2003, das für uns beste Angebot abgegeben“, erklärt Jürgen Schürmann, Leiter des Zentralen Finanzmanagements der Stadt Mülheim. So werden demnach ab übernächsten Dienstag zehn bis zwölf Außendienstmitarbeiter dieser Firma von Haustür zu Haustür ziehen und versuchen den Hunden auf die Spur zu kommen. Ist im Haushalt auf Bestätigung des Bewohners kein Vierbeiner vorhanden, so hat sich die Sache schnell erledigt. Wenn der beste Freund des Menschen jedoch schon freudig bellend neben Herrchen oder Frauchen steht, werden die Befrager nachhaken. Wie lange wird der Hund schon gehalten? Welche Rasse ist es? Und, gibt es noch weitere eigene Hunde?
Die Befragung ist allerdings freiwillig. „Die Bürger sind nur gegenüber der Kommune auskunftspflichtig“, betont Gaby Kulartz, Projektleiterin der Firma Springer. Wer also nicht antworten möchte, braucht es auch nicht. Jedoch werde man Verweigerungen stichprobenhaft nachgehen: „Sobald wir irgendwo Anzeichen sehen, das etwas faul ist, gehen wir der Sache auf den Grund“, bekräftigt Jürgen Schürmann.
Bis Ende November sollen alle rund 83.800 Mülheimer Haushalte befragt werden. Die Auswertung wird allerdings erst im März fertig sein. Erledigt wird sie von der Abteilung Gemeindesteuern des Zentralen Finanzmanagements. Wer es versäumt habe, seinen Hund steuerlich zu melden, müsse dieses nachholen und werde in jedem Fall rückwirkend veranlagt. Im Einzelfall wird dann entschieden, ob auch ein Bußgeld fällig wird oder nicht. „Wir machen von der Möglichkeit des Bußgelds Gebrauch. Die Höhe wird individuell festgelegt“, betont Jürgen Schürmann und fügt allerdings hinzu: „Ehrlichkeit wird jedoch im Zweifelsfall honoriert.“
Nach Schätzungen der Verantwortlichen wird mit einem Zugang von 500 steuerlich zu veranlagenden Hunden gerechnet. Daraus würden dann entsprechende Mehreinnahmen, wiederum geschätzt, von 80.000 Euro resultieren. „Davon hätte die Stadt dann in rund 1,5 Jahren etwas“, so Jürgen Schürmann.
Informationen:
- Die Mitarbeiter der Firma Springer sind ab dem 6. September von 8 bis 20 Uhr im Auftrag der Stadt unterwegs und besitzen zur Befragung einen von der Kommune besiegelten Ausweis, der nur in Verbindung mit dem Personalausweis gültig ist.
- Ab dem 5. September hat die Stadt zwei Rufnummern für Rückfragen freigeschaltet: 455-2010 /-2011.
Autor:Nina Heithausen aus Bottrop |
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