Arno Klare (SPD): „Bin Mitglied im Wunschausschuss“

„Ich hatte Glück und bin als ordentliches Mitglied in meinem Wunschausschuss, für Verkehr und digitale Infrastruktur.“ Das erzählt der direkt gewählte SPD-Bundestagsabgeordnete des Wahlkreises Mülheim-Essen, Arno Klare, im MW-Gespräch.

„Inzwischen habe ich mich eingelebt und kenne alle Wege und Räume“, erzählt er. Dank seiner erfahrenen Mitarbeiter sei Routine bei den Abläufen eingetreten.

„Der größte Teil der Arbeit findet aber nicht im Plenarsaal statt“, stellt Klare fest. Von morgens 8 bis 22.30 Uhr jage ein Termin den anderen. „Von Berlin oder dem Umland habe ich noch nichts gesehen. Auch die kulturelle Vielfalt der Hauptstadt konnte ich noch nicht nutzen.“ Als Ausgleich geht er regelmäßig ins Fitnessstudio um die Ecke. „Das hat bis 24 Uhr geöffnet.“
Inzwischen ist die erste Rede gehalten und auch die Arbeit als stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union empfindet er als spannend.
Sein Berliner Domizil liegt nur rund 300 Meter von seinem Büro entfernt. Die Wohnung in der ersten Etage eines Hinterhofes gehört zu den klassischen Gebäuden von einst. „Im Krieg ist dieser Straßenzug nicht zerstört worden.“ Doch Sonne hat er in den 3,50 Meter hohen Räumen noch nicht gesehen - Hinterhof eben. „Aber ich bezahle meine Zweitwohnungssteuer“, betont er lächelnd. Und weil es trotz „breiter Straßen“ keine Parkplätze gibt, fährt er mit dem Zug.
„Und in Berlin selbst ist der öffentliche Nahverkehr so gut ausgebaut, dass ein Auto nicht nötig ist. Ich fühle mich als Bundestagsabgeordneter wohl und ich bin Mitglied eines sehr illustren Kreises. Nur eines stört mich: Die teilweise sehr langen Bearbeitungszeiten im Bundestag.“