Aktionen nicht "verpuffen" lassen

Apotheker streiken bundesweit - im November in Etappen

Am 15. November war es schon der zweite Streiktag der Apotheker und Ärzte - diesmal im Westen der BRD - nach dem Streik der norddeutschen Bundesländer am 8. November und dem bundesweiten Streiktag am 14. Juni.
In Dortmund wurde für eine Verbesserung der Vergütung, gegen Unterfinanzierung, zu viel Bürokratie, Lieferengpässe und vor allem gegen die Politik des Gesundheitsministeriums demonstriert. Streikende aus NRW, Rheinland-Pfalz, Hessen und dem Saarland hatten sich zur Kundgebung am Dortmunder U versammelt. Fast alle Apotheken und auch einige Arztpraxen in NRW blieben deshalb geschlossen. Die Versorgung der Bevölkerung wurde aber über Notdienst-Apotheken sichergestellt.
Etwa 5.000 Apothekerinnen und Apotheker streikten am Mittwoch (15.11). Folgen wird eine dritte Kundgebung in Stuttgart am 22. November. Die dann zur Protestaktion aufgerufenen Bundesländer sind Bayern und Baden-Württemberg. Der vierte Streiktag der östlichen Bundesländer findet am 29. November in Dresden statt.
Unzufriedenheit mit der Gesundheitspolitik ist das eine, hohe Arbeitsbelastung durch den Medikamentenmangel ein weiterer belastende Zustand, auf den die Apotheker aufmerksam machen wollen. Nach wie vor gibt es Engpässe in der Beschaffung von Medikamenten – Arzneien wie Antibiotika aber auch Medikamente bei Diabetes sind rar und zum Teil überhaupt nicht zu beschaffen.
Zahlreiche Medikamenten-Anbieter und Lieferanten liefern ins Ausland, weil sie dort mehr Geld erzielen können, so betroffene Apotheker. Der akute Medikamentenmangel macht allen zu schaffen. Stunden werden mit Telefonaten verbracht, um mit den Ärzten Alternativmedikamente abzusprechen. Das ist zeitaufwendig, erläutert Sabine Epe von der Apotheke am Schildberg aber auch andere Mülheimer Apotheker. Sie erhoffen sich Erfolge von den Streik-Aktionen. Wichtig ist aber vor allem, auf die prekäre Situation immer wieder aufmerksam zu machen, durchzuhalten und weiterzumachen.