Mülheimer Kinder und Jugendliche hatten hautnahen Kontakt zu „Mutter Natur“
„Wie schmeckt eigentlich Thymian?“

Auf Einladung des Bildungsnetzwerks Styrum und der Mülheimer Initiative Klimaschutz haben Kinder und Jugendliche jetzt kräftig Hand angelegt, um ein Hochbeet mit Kräutern zu bepflanzen.    Foto: PR-Fotografie Köhring
  • Auf Einladung des Bildungsnetzwerks Styrum und der Mülheimer Initiative Klimaschutz haben Kinder und Jugendliche jetzt kräftig Hand angelegt, um ein Hochbeet mit Kräutern zu bepflanzen. Foto: PR-Fotografie Köhring
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„Wir wollen jungen Menschen schon frühzeitig auf den Weg geben, Respekt und Achtung vor den Lebenwesen und der Natur zu haben.“ Mit diesen Worten beschreibt Sabine Gronek vom Bildungsnetzwerk Styrum die Aktion „Früher Vogel fängt den Wurm“ in der Oase Unperfekt an der Oberhausener Straße direkt an der A 40.

Beim Besuch der Mülheimer Woche betätigten sich knapp 20 Kinder und Jugendliche als Kräutergärtner und Naturschützer. Zudem haben sie großes Interesse an ökologischen Themen, Umweltbildung, Gesundheit und Ernährung gezeigt. Zahlreiche Fragen hatten sie auf den Lippen, Sabine Arzberger vom Verein Naturgarten hat sie alle beantwortet. Die Theorie war die eine Seite, die Praxis die andere, größere und noch interessantere.

Die Kinder und Jugendlichen haben ein Hochbeet mit Kräutern beplanzt. „Wie schmeckt eigentlich Thymian?“, fragte Yannick (12 Jahre). Zaghaftes Riechen, Kauen und Probieren ließen einen erstaunten Blick folgen. „Unsere Einrichtung liegt ja in unmittelbarer Nähe zur Oase Unperfekt. Da waren unsere jungen Besucher schnell Feuer und Flamme, hier mitzumachen“, berichtet Karin Rippin vom Jugendzentrum „Cafe 4 You“, zumal „ihre“ Kids schon einiges von der Oase gehört hatten.

Es muss nicht alles perfekt sein

Die Oase Unperfekt ist ein Gemeinschaftsgarten im Mülheimer Stadtteil Styrum an der Oberhausener Straße. Seit Ende Mai 2015 pachten Familien, Einzelpersonen und Institutionen für einen kleinen Jahresbeitrag eine eigene Parzelle. Auch Flüchtlinge aus der nahegelegenen Unterkunft werden mittels ihrer eigenen Parzelle in die Gemeinschaft integriert. Das Projekt „Unperfekt“ ist für die Bewohner des Stadtteils somit ein „perfekter“ Ort der Erholung, des Experimentierens und der Entspannung in der Natur geworden. Eine grüne Oase in städtischer Umgebung, in der nicht immer alles perfekt sein muss. Der Gemeinschaftsgarten besteht aus 2.200 Quadratmetern Pflegefläche, 600 Quadratmetern Nutzfläche und 22 Parzellen.

Und jetzt haben die Kinder und Jugendlichen im wahren Sinn des Wortes dort mit Hand angelegt. Auch ein Insektenhotel wurde in der Parzelle von Peter Behmemburg installiert, der diese für die Kräuteraktion zur Verfügung gestellt hatte. Spontan ruft Krischan (18) mit Blick auf das „umschwirrte“ Insektenhotel: „Schaut mal, wir haben Gäste.“

Erleben und Entdecken von Natur

Einige der Teilnehmer an der Aktion waren nicht zum letzten Mal in der Oase Unperfekt, wie sie versprachen: „Wir wollen doch sehen, wie die von uns eingepflanzten Kräuter wachsen und gedeihen.“ Lisa (17) wird sich noch oft hier blicken lassen, schließlich hat sie ohnehin einen engen Bezug zur Natur. Seit langem ist sie Mitglied beim Deutschen Alpen-Verein: „Da wird das Erleben und Entdecken von Natur ganz groß geschrieben.“

Die jetzt vom Bildungsnetzwerk Styrum in enger Kooperation mit der Mülheimer Initiative für Klimaschutz durchgeführte Aktion „Oase Unperfekt für Kids“ war nicht die erste ihrer Art. Sabine Gronek: „Das ist immer mit viel Aufwand verbunden. Aber wenn man sieht, mit welcher Begeisterung die Kinder da mitmachen, weiß man, dass es sich gelohnt hat.“

Weitere Projekte werden folgen

Im selbst bei Jugendlichen schon straff durchorganisierten Alltag bleibe den jungen Menschen in der Regel immer weniger Zeit, in Ruhe die Natur zu entdecken. Und genau deshalb will man auch künftig Aktionen und Projekte durchführen, die das ermöglichen. Dank der finanziellen Unterstützung durch die RWW, so freuen sich Sabine Gronek und ihre Mitstreiter, ist die Zukunft des Projekts weiterhin gesichert.

Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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