Wesp-Attack

Am Freitag wollte mir meine Arbeit nicht recht von der Hand gehen und so vertrieb ich mir die Zeit mit Hausarbeit.
Zuerst kratzte ich Unkraut aus den Pflastersteinen vorm Haus und weil es danach noch nicht besser um meine blitzgescheiten Ideen stand, wässerte ich die Bäume.
Immerhin ist es heiß und da trinken alle viel.
Ich kniete mich am Teich nieder und wie ich gerade die Gießkanne unter Wasser döppte, durchfuhr meinen kleinen Finger ein heftiger Schmerz.
Was war das??
Hatte sich die blöde Kanne etwa gewehrt und mich gebissen?
Die sollte sich mal nicht so anstellen, ich hole seit Jahren auf die Art Gießwasser aus dem Teich.
Doch dann sah ich es: Eine Wespe hatte mich gestochen!
Das Viech musste sich genau so erschrocken haben wie ich, denn es war ins Wasser gefallen und strampelte wild.
Nun bin ich ja ein herzensguter Mensch.
Augenblicklich vergaß ich mein eigenes Leid und hatte nur noch die Rettung des zappelnden Lebens im Sinn.
Eilig tauchte ich also meine schmerzende Hand in die Dreckbrühe, entfaltete sie unter der Wespe wie eine Rettungsinsel, zog raus: Da stach das Scheißvieh mich doch tatsächlich noch einmal!
Diesmal in den Ringfinger!
Herrschaftszeiten, tat das weh!
Brüllen und Vieh abschütteln war eins!
(Ich möchte mich an der Stelle aufrichtig bei meinen Nachbarn entschuldigen.)
Das Viech landete abermals in den Teich - es konnte mich jetzt am Arsch lecken.
Gerade wollte ich in die Küche eilen, um mir aus Erste Hilfe-Gründen eine Zwiebel aufzuschneiden - da kriegten meine Fische die Sache spitz.
Der dickere von beiden, Lilly genannt, dümpelte wie ein Hai von unten heran und sperrte in Zeitlupe das Maul auf.
Ich brüllte zwar, er soll das lassen, aber es half nichts: Plopp, war die Wespe verschwunden.
Mir blieb erneut fast das Herz stehen.
Mein Lillyfisch verzog sich daraufhin eilig mit seiner Beute unter die Seerosen.
Sein Kumpel schwamm mit, die beiden sind halt ein Schwarm.
Sie scheinen es aber beide überlebt zu haben, denn bis jetzt treibt keiner oben.
Ich muss die gleich erst mal füttern, nicht dass die nachher meine Gießkanne fressen!

Autor:

Anke Müller aus Mülheim an der Ruhr

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