Politik, Natur & Garten
WARUM WERDEN KINDER IN UNSERER STADT GEFÄHRDET ?

Mit Entsetzen habe ich zur Kenntnis genommen, dass am Wahlsonntag etliche Kindergärten in Mülheim als Wahllokale dienten. Musste das in Corona-Zeiten sein? Selbst wenn alle Vorsichtsmaßnahmen eingehalten worden sein sollten, habe ich dafür kein Verständnis. Ich hoffe, dass am Sonntagabend eine gründliche Reinigung und Desinfizierung der Räume, insbesondere von benutzten Tischen, Türgriffen usw. vorgenommen wurde.

Auch ansonsten geht man mit der Gesundheit der Kleinsten in unserer Stadt m.E. recht fahrlässig um: In regelmäßigen Abständen werden die Außenbereiche, sprich Grünflächen von Kindertageseinrichtungen in einer Art und Weise bearbeitet, die in meinen Augen eine erhebliche Gesundheitsgefährdung der dort untergebrachten Kinder darstellt.
Bei laufendem Betrieb werden lautstarke-, Benzin betriebene Arbeitsgeräte eingesetzt. Die Männer haben zur eigenen Sicherheit einen Lärmschutz auf den Ohren, die Kinder nichts.

Erst gestern habe ich wieder beobachtet, dass solche Arbeiten vorgenommen wurden, obwohl sich die Kinder draußen aufhielten und über einen längeren Zeitraum den gesundheitsgefährdeten Emissionen von Abgasen, Staub und Krach ausgesetzt waren.

Bei dem warmen, trockenen Wetter lagen die Ozonwerte sehr hoch und der von Laubpustern aufgewirbelte Dreck staubte besonders heftig, die Benzin betriebenen Heckenscheren und Laubbläser sind bis zu 110 Dezibel laut, was einem Presslufthammer entspricht. Diesen Lärm mussten die Kinder ca. eine Stunde lang ertragen, die Feinstäube noch länger, was der aktuellen Wetterlage geschuldet ist. Das muss doch nicht sein!
Ich frage mich, warum sich das pädagogische Personal das gefallen lässt? Stimmt hier die Kommunikation zwischen Kindergartenleitung und Stadt als Arbeitgeber nicht? 

In dieser Angelegenheit sehe ich dringenden Handlungsbedarf seitens der Stadtverwaltung. Auf meine Anfragen bzw. Beschwerden habe ich bisher nur ausweichende Antworten bekommen: „Die Gärtner müssten Strecke machen, um möglichst billig zu arbeiten…“, „die Benutzung dieser Geräte sei nur von 9-13 sowie 15-17 Uhr erlaubt, also nur innerhalb der Öffnungszeiten der Einrichtungen möglich“, „außerdem habe man es mit Fremdfirmen zu tun, denen man die Arbeitsweise nicht vorschreiben könne…“. Blablabla!

In einigen Städten sind Laubbläser sogar verboten, nur in Mülheim tut sich nichts. Die Verantwortlichen in Grünflächenamt, Umweltamt, Immobilienservice, Amt für Kinder, Jugend und Schule - und wer sonst noch zuständig ist - müssten wissen, dass es umweltfreundlichere Geräte gibt, die weniger laut und dreckig sind.
Im Interesse der Kinder muss es doch möglich sein, Veränderungen herbeizuführen.

Autor:

Ruth Zimmermann aus Mülheim an der Ruhr

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