Fiete Nierhoff aus Mülheim erklärt das Hefeteig Phänomen
Warum geht die Hefe hoch?
Auch in Zeiten von Corona und Homeschooling können pfiffige Schüler Erfolgserlebnisse haben. Einer von ihnen ist Fiete Nierhoff aus Holthausen, der zurzeit die sechste Klasse des Otto-Pankok-Gymnasiums besucht. Der Elfjährige ist einer von 10 Preisträgern des vom Bundesbildungsministerium und von der Kultusministerkonferenz ausgerufenen Bundeswettbewerbs "MeinTagistMint", bei dem Jugendliche via Video naturwissenschaftliche Phänomene darstellen.
Wie bist du auf den Wettbewerb aufmerksam geworden?
Fiete Nierhoff: Eine Freundin meiner Mutter hat die Ausschreibung des Wettbewerbs im Internet gesehen und hat meiner Mutter davon erzählt. Und meine Mutter hat sich dann gedacht, dass das etwas für mich sein könnte.
Wie kam Sie darauf?
Fiete Nierhoff: Weil sie weiß, dass ich Naturwissenschaften mag. Ich erkunde gerne die Natur und gehe den Dingen auf den Grund. Auch Rechnen macht mir Spaß.
Was hast du in deinem Video dargestellt und wie hast du den Film gemacht?
Fiete Nierhoff: Ich habe beim Backen in der Küche gesehen, wie der Hefeteig aufgeht. Und dann habe ich im Internet geschaut, was ich darüber finden konnte und wie und was dort erklärt wurde, warum die Hefe aufgeht. Ich habe dabei festgestellt, dass sich Pilze im Hefeteig bilden, die, wie bei einem Pups, CO2 ausstoßen und so die Hefe in die Höhe gehen lassen. Nachdem ich die Fakten geklärt hatte, habe ich mir in der Mediathek der WDR-Sendung mit der Maus Anregungen erholt, wie man Naturerscheinungen in einem Film darstellen kann. Das hat mich auf die Idee gebracht, mit selbst gemalten Bildern, selbst gestellten Fragen und Erklärungen und mit den Fotos eines Hefeteigs, zu zeigen, wie sich die Hefepilze durch Wärme und Feuchtigkeit vermehren, den Zucker aus dem Teig fressen und anschließend kleine CO2-Bläschen in den Teig pupsen und damit dafür sorgen, dass der Hefeteig aufgeht. Das war mit sehr viel Ausprobieren und mit viel Zeit verbunden, bis mein 2,03 Minuten langer und mit meinem Smartphone gedrehter Videofilm fertig war.
Was ist aus deiner Sicht der Unterschied, wenn man Naturwissenschaften in der Schule mit seinen Klassenkameraden lernt oder wenn man sie sich zuhause selbst erarbeitet und einen Videofilm darüber dreht?
Fiete Nierhoff: Ich habe durch den Videofilm mehr gelernt, als ich es in der Schule getan hätte, weil ich mir das Thema selbst erarbeiten musste. Und ich fand es toll, am Ende den selbst gedrehten Videofilm zum Thema: "Warum geht die Hefe auf" fertig zu sehen. Es macht Freude, wenn man etwas eigenes machen kann. Auch im Homeschooling hat man die Möglichkeit, sich Aufgaben selbst in Ruhe anzuschauen und sie zu bearbeiten. Aber im normalen Schulunterricht sieht man natürlich seine Freunde. Und das macht dann doch mehr Spaß, als immer nur alleine und zuhause zu lernen.
Du hast jetzt einen Coding-Online-Kurs gewonnen. Was ist das eigentlich?
Fiete Nierhoff: Da lernt man programmieren. Wir haben auch schon mal in der Schule ein Entenrennen-Video-Spiel programmiert. Das hat mir nicht ganz so gut gefallen. Aber ich warte jetzt trotzdem, wie der Online-Programmierkurs wird.
Wie könnte naturwissenschaftlicher Unterricht interessanter werden?
Fiete Nierhoff: Vielleicht dadurch, dass man mehr in die Natur geht und dort eigene Beobachtungen macht, die man dann anschließend selbst aufschreibt und untersucht, etwa die Frage: Wie viele und welche Kleinsttiere leben auf einem Stein?
Autor:Thomas Emons aus Mülheim an der Ruhr |
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