Vom Acker auf den Teller:
"Solidarische Landwirtschaft" will neue Wege gehen - Crowdfunding-Aktion gestartet

Johanna, Hans, Johannes, Alena, Christian, Oskar und Meli vom frisch gegründeten Verein “Solidarische Landwirtschaft Mülheim” verbindet der Wunsch nach einer wirklich zukunftsfähigen Form der Landwirtschaft. Fotos: Solawi
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  • Johanna, Hans, Johannes, Alena, Christian, Oskar und Meli vom frisch gegründeten Verein “Solidarische Landwirtschaft Mülheim” verbindet der Wunsch nach einer wirklich zukunftsfähigen Form der Landwirtschaft. Fotos: Solawi
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Salat und Radieschen, Möhren, Kürbis und Kohl - es ist eine bunte Mischung, die sich n einer Solawi-Gemüsekiste findet. Und eine ebenso bunte Mischung junger Mülheimer ist es, die diese "Solidarische Landwirtschaft" in der Stadt bekannt machen möchte.

Johanna, Hans, Johannes, Alena, Christian, Oskar und Meli vom frisch gegründeten Verein “Solidarische Landwirtschaft Mülheim” kommen aus unterschiedlichen Richtungen – von der Steinmetzin über den Innopreneurship-Studenten bis zum Agrarwissenschaftler. Gefunden haben sie sich auf dem Selbsterntefeld in Mintard. "Uns verbindet der Wunsch nach einer wirklich zukunftsfähigen Form der Landwirtschaft", sagen sie. "Wir wollen die verlorengegangene Beziehung zwischen Erzeugern und Verbrauchern wiederherstellen, die für das Verständnis von Vorgängen in der Landwirtschaft und für die Wertschätzung unserer Lebensmittel wichtig ist." Um dies zu erreichen organisieren sie die wöchentliche Abholung der Ernteanteile am Feld und Mithilfewochenenden. Außerdem leistet der Verein Bildungsarbeit zu Themen rund um Ernährung, Nachhaltigkeit und Landwirtschaft.

Es ist ein großes Ziel, das sie sich gesetzt haben - aber sie fangen einfach mal an. In diesem Jahr haben sie den Probelauf auf einem etwa 1.000 Quadratmeter großen Feld gestartet, das immerhin 35 Personen die ganze Anbausaison über mit frischem Gemüse versorgt hat. Im nächsten Jahr aber soll bereits ein Hektar am Eumannshof in Dümpten der Solawi als Anbaufläche dienen -- dann kommen ansehnliche 100 Haushalte in den Genuss der Produkte. Dann sollen auch Gärtner angestellt werden, die sich um die Pflanzen kümmern.

Unter den Dingen, die sich wöchentlich im Erntekorb finden, sind durchaus wenig bekannte Gemüsesorten. "Was ist denn das?" ist also eine Frage, die am Feldrand immer mal wieder zu hören ist. "Wir schreiben auf Tafeln auf, was im Korb liegt, und es werden inzwischen auch Rezepte ausgetauscht", erzählt Alena. Um in 2023 mit Folientunnel, Bewässerungstechnik, Geräten zur Bodenbearbeitung und Lastenrad zur Verteilung in andere Stadtteile voll durchstarten zu können, muss aber noch Geld in die Kasse kommen. Die Solawis haben daher eine Crowdfunding-Aktion auf der Plattform Ecocrowd gestartet. Rund 45.000 Euro müssen zusammenkommen, dann kann es los gehen.

Kontakt: Solidarische Landwirtschaft Mülheim e.V., Mintarder Str. 258, 45481 Mülheim/Ruhr Mail: info@solawi-mh.de, Telefon: 0173 53 94 672 (Melanie Melis, 1. Vorsitzende) oder 0157 71 15 86 00 (Alena Schüren, Anbauteam Solawi).

Hintergrund:

Bei der Solidarischer Landwirtschaft werden die Lebensmittel nicht mehr über den Markt vertrieben, sondern fließen in einen eigenen durchschaubaren Wirtschaftskreislauf, der von den Verbrauchern mit organisiert und finanziert wird.
Solidarische Landwirtschaft will eine bäuerliche und vielfältige Landwirtschaft fördern und erhalten. Sie stellt regionale Lebensmittel zur Verfügung und ermöglicht Menschen einen neuen Bildungs- und Erfahrungsraum.

Solidarische Landwirtschaft will eine innovative Strategie für eine lebendige, verantwortungsvolle Landwirtschaft sein, die gleichzeitig die Existenz der dort arbeitenden Menschen sicherstellt und einen essenziellen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung leistet. hintergrund

Autor:

Judith Schmitz aus Bottrop

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