Rumbachtal als Überschwemmungsgebiet festgesetzt

Keinen leichten Job hatte Matthias Ufer von der Bezirksregierung Düsseldorf, der vor wenigen Tagen Anwohner des Rumbachtals über die Festsetzung des Überschwemmungsgebietes am Rumbach informierte. Sogar Peter Vermeulen, Dezernent für Umwelt, Planen, Bauen, musste die Anwesenden bitten, „Herrn Ufer nicht zu schlachten.“

Die Präsentation verlief stockend und Matthias Ufer hatte aufgrund zahlreicher Wortmeldungen Mühe, mit seiner Darstellung fortzufahren. Ein Teilnehmer der Informationsveranstaltung fand für die hitzige Stimmung klare Worte: „Wir fühlen uns überfahren und vor vollendete Tatsachen gestellt – losgelöst von den inhaltlichen Dingen.“

Die Gründe für den Unmut sind vielfältig. So heißt es einerseits in einem Gutachten zur Hochwassergefährdung des Rumbachs, es sei unter anderem auf Basis von Anwohnerbefragungen erstellt worden. „Wer soll das sein?“ fragten sich vornehmlich die Anwohner, die seit vielen Jahren im Rumbachtal wohnen. Von ihnen sei niemand befragt worden. Ein anderer Aspekt ist die, nach Ansicht vieler Anwohner, Untätigkeit der Stadt, das Totholz am Rumbach zu beseitigen. Dieses sorge immerhin dafür, dass die „blöde“ Brücke an der Tilsiter Straße bei Starkregen zu einem Staudamm werde. „Und heißt es nicht auch im Gutachten: 'Die Ablagerung von Gegenständen, die den Wasserabfluss behindern, ist untersagt.'? Dieser Grundsatz gilt genauso für die Stadt, die das Totholz eben nicht beseitigt!“ Die anwesenden Anwohner erinnerten sich noch gut an den Starkregen von 2009. „Schon damals war der Bach nicht frei und Treibgut wurde angespült.“ Auch Fragen nach einer Vergrößerung des Durchlasses an der Brücke der Tilsiter Straße wurden laut. Dieser Engpass, wie eine Grafik zeigte, sei bei einem Jahrhundertwasser für einen Rückstau verantwortlich. Auch Vermeulen gab zu: „Wäre der Engpass größer, wären die Überschwemmungsbereiche auf den Grundstücken kleiner.“ Jedoch sei der finanzielle Handlungsspielraum der Stadt gering und „die Anwohner werden mit der Gefahr leben müssen.“

Die Festsetzung des Rumbachs als Überschwemmungsgebiet führt zu der wichtigsten Frage schlechthin: Was tun gegen Überschwemmungsgefahr? „Nachdem am Computer verschiedene Szenarien am Risikogewässer ermittelt werden (häufiges, mittleres und extremes Ereignis) wird die Bezirksregierung bis 2015, basierend auf den Erkenntnissen, einen Maßnahmeplan aufstellen“, wie Ufer erläuterte. Im Fokus bei der Planung stehen Möglichkeiten der Gefahrenverringerung, Schutzmaßnahmen und die Abstimmung mit Fachbehörden wie die untere Wasserbehörde, das Bauamt und die Feuerwehr sowie ständige Bürgerinformationen.

Noch bis zum 9. Oktober können die Unterlagen für die Festsetzung des Überschwemmungsgebietes im Erdgeschoss des Technischen Rathaus, Hans-Böckler-Platz 5, eingesehen werden. Öffnungszeiten sind montags bis freitags, 8 bis 12.30 Uhr sowie donnerstags von 14 bis 16 Uhr. Einwendungen sind innerhalb von zwei Wochen nach Ablauf der Auslegungsfrist möglich.

Autor:

Stephanie Kleebaum aus Oberhausen

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