Natur

Plastikmüll auf Mülheimer Feldern

Am 15.08.2019 berichtete die Lokalzeit Ruhr im WDR von einer Umweltsauerei auf einer etwa 10 ha großen Fläche in Mülheim, die sich in einem Landschaftsschutzgebiet befindet. Das städtische Areal wird an einen Landwirt verpachtet, der dort vor kurzem verunreinigten Kompost untergepflügt hatte. Die Bilder waren erschreckend: Reste von Linoleumböden, blaue Plastiksäcke, Elektrokabel, Plastik- Halme und - Teller, teilweise handgroß.
Anwohnern war die Verschmutzung aufgefallen und haben reagiert - die Stadtverwaltung wurde eingeschaltet.

Die Reaktion des Umweltamtes ist allerdings sehr unbefriedigend: Es stehe bis jetzt noch nicht fest, wer für diese Umweltsauerei überhaupt verantwortlich gemacht werden könne und ob der Müll beseitigt werden müsse. Blabla. "Eine Straftat liegt nicht vor. Weder sind die Voraussetzungen des § 324a StGB (Bodenverunreinigung) noch des § 326 StGB (unerlaubter Umgang mit Abfällen) gegeben. Die dort geforderten Schädigungen von menschlicher Gesundheit, Boden, Wasser etc. treffen bei Kunststoffen nicht zu." 

Der eigentliche Skandal ist, dass der Gesetzgeber einen gewissen Anteil an Fremdstoffen bei der Kompostierung zulässt, bis zu 0,5 Prozent.
Hier war es bestimmt mehr, der Leiter der Kompostierungsanlage aus Velbert räumte inzwischen Fehler ein.
Alle Welt spricht momentan von Mikroplastik, das schon überall zu finden ist - die Gefahren werden immer deutlicher, aber in diesem Fall meint keiner etwas tun zu müssen? Für mich sind alle in der Verantwortung: Die Kompostierungsfirma, die schludrig gearbeitet hat, der Landwirt, der den Abfall im Kompost früh genug hätte sehen müssen und natürlich auch die Stadt als Eigentümer der verunreinigten Flächen. 
Dieser Vorfall macht mich wütend. Ich denke, dass es den betroffenen Anwohnern und vielen anderen Mülheimern auch so geht. Daher mein Vorschlag: Wenn die eigentlich Verantwortlichen nichts tun wollen, dann bieten wir mit einer Säuberungsaktion unsere Hilfe an.  

Fotos von Barbara von Beek