Natur zum Anfassen

- Frank Lenz, (l., Vorsitzender der Kreisjägerschaft Mülheim), Jutta Stickelbroek (Geschäftsführerin der Kreisjägerschaft) und Bernd Schalk (Obmann für Öffentlichkeitsarbeit), im neuen Lehrgarten.
- Foto: PR-Foto Köhring/PK
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Die Freude steht dem Mülheimer Kreisjägerschaftsvorsitzenden Frank Lenz ins Gesicht geschrieben: Der Landesjagdverband NRW hat die Kreisjägerschaft Mülheim für ihren neuen Lehrgarten an der Waldschule, Großenbaumer Straße 232, mit einer Ehrenurkunde ausgezeichnet.
Auch die Wildtier- und Biotopschutzstiftung NRW hat sich finanziell an diesem einmaligen Projekt beteiligt und somit die umweltpädagogische Arbeit der Kreisjägerschaft Mülheim anerkannt.
Der im Frühjahr dieses Jahres fertiggestellte Lehrgarten verfügt über eine Vielzahl von lehrreichen Stationen. Hierzu zählen ein klassischer, jagdlicher Lehrpfad, eine Fasanenschütte, ein Drückjagd Ansitzbock, eine Ansitzleiter, eine Salzlecke, ein Insektenhotel, ein Entenbruthaus sowie eine Futterraufe.
„An den Randbäumen sind verschiedene Nistkästen angebracht, die beispielweise den Fledermäusen oder Eulen Schutz bieten“, erklärt Bernd Schalk, Obmann für die Öffentlichkeits- und Pressearbeit der Kreisjägerschaft Mülheim.
Klassischer, jagdlicher Lehrpfad
Weiterhin ist der Lehrgarten mit Bäumen und Pflanzen ausgestattet, von denen sich die Tierwelt ernährt. „Es ist kaum zu glauben, aber einer unserer jungen Bäume verlor auf einmal seine Blätter. Wir stellten schließlich fest, dass ein junger Rehbock sein Geweih am Baumstamm abrieb und die Baumrinde damit beschädigte“, berichtet Frank Lenz begeistert. „Da sieht man doch mal, dass unser Lehrgarten schon Früchte trägt, wenn sich sogar das Rehwild hierher begibt.“
Ziel der Jägerschaft ist es, interessierten Besuchern die Jagdkultur in Mülheim sowie den Natur-, Landschafts-, Tier- und Biotopschutz näher zu bringen. „Es kann ganz schön spannend sein den Lebensraum unserer heimischen Tiere zu entdecken“, schwärmt Jutta Stickelbroek, Geschäftsführerin der Kreisjägerschaft.
Die aufklärende Arbeit der Jägerschaft erfolgt ausschließlich ehrenamtlich, erklärt Bernd Schalk. „Bereits seit 20 Jahren besteht unsere Waldschule. Sie ist ausgestattet mit zahlreichen Tierpräparaten die natürlich zur jagdlichen Ausbildung genutzt werden. Auch Kindergartengruppen oder Schulklassen können auf diese Weise naturnahen Anschauungsunterricht gestalten.“
Insgesamt hat die Kreisjägerschaft etwa 10.000 Euro zuzüglich ungezählter freiwilliger Arbeitsstunden in die Erstellung des rund 800 Quadratmeter großen Lehrgartens investiert.
10.000 Euro und viel Eigenengagement
Auch das Thema der Kanadagänse beschäftigt die Kreisjägerschaft aktuell. „Mit derzeit rund 1000 Tieren in Mülheim ist eine übermäßige Verkotung der Flächen sowie eine drastische Zerstörung von Ackerflächen nicht von der Hand zu weisen. Wenn eine Gänsegruppe ein Feld besetzt, dann bleibt fast nichts mehr an Saat und Sätzlingen übrig und der Bauer geht leer aus“, erklärt Lenz. „Es wäre aus unserer Sicht angemessen den Gänsebestand auf 400 erwachsene Tiere zu reduzieren. Alte Tiere verenden in kalten Wintern, wieso sollte man sie nicht kontrolliert dezimieren?“
Doch mit diesem Vorschlag macht sich die Mülheimer Jägerschaft nicht überall Freunde. Naturschützer setzen sich seit Jahren dafür ein, dass Kanadagänse von den gesetzlichen Jagdzeiten ausgenommen- und nicht abgeschossen werden.
Weitere Informationen gibt es hier


Autor:Daniela Neumann aus Oberhausen |
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