Mülheims Oase wird 25 Jahre alt
Früher verschmäht, heute geliebt - dieser Satz klingt zwar pauschal, fasst das Schicksal der Mülheimer Landesgartenschau - kurz "MüGa" - aber ganz treffend zusammen. In diesem Jahr wird Mülheims Oase in der Innenstadt 25 Jahre alt.
Rückblick: Aus einer alten Industrielandschaft entstand 1992 ein 66 Hektar großer Park, der sich auf sieben Kilometer zwischen Schloss Styrum und Kloster Saarn erstreckt. Für 105 Millionen DM wurden 140.000 Kubikmeter schadstoffbelastete Erde abgetragen und in 14.500 LKW-Ladungen entsorgt. 46.000 Kubikmeter Rasen wurden ausgesät und über 1000 Bäume gepflanzt.
"Es war damals ein sehr umstrittenes Projekt", erinnert sich Oberbürgermeister Ulrich Scholten. Doch vor allem Eleonore Güllenstern, eine seiner Vorgängerinnen, war eine starke Verfechterin der MüGa. "Es sollte immer auch ein Stück Stadtentwicklung sein", sagt Scholten und gibt diesem Vorhaben heute recht. Schließlich wurden im Rahmen der Landesgartenschau zahlreiche Projekte zur Verschönerung der Stadt vorangetrieben. "Mittlerweile hat die MüGa eine hohe Akzeptanz, sogar bei damaligen Kritikern", sagt der Oberbürgermeister und ergänzt: "Man kann von Styrum bis nach Saarn laufen, ohne eine Straße zu überqueren. Dieses Bild gilt es, mit allen Mitteln zu erhalten."
Auch Inge Kammerichs, Geschäftsführerin der Mülheimer Stadtmarketing- und Tourismus GmbH (MST) lobt den Stadtpark als "wunderbaren Ort für Veranstaltungen". Die MST ist die Rechtsnachfolgerin der ehemaligen MüGa GmbH und verwaltete alle Gebäude auf diesem Gelände. Um das Jubiläum gebührend zu feiern, hat die MST drei jeweils zweistündige Führungen organisiert. Am 30. April (15 Uhr) geht es um das Thema "Luises Schlossgarten". Der zweite Rundgang am 25. Juni (11 Uhr) steht unter dem Motto "Vom Schrottplatz zum Rosengarten" und die dritte Runde (17. September, 11 Uhr) wird mit "Obscurae auf der Garteninsel" betitelt. Tickets kosten jeweils elf Euro.
Fotoausstellung ab diesem Sonntag
Ab diesem Sonntag (Eröffnung um 11 Uhr) bis zum 28. Mai lädt die Camera Obscura überdies zu einer Fotoausstellung ein. Auf 150 historischen Fotos wird die Entstehung der MüGa beleuchtet. "Wir hatten zahlreiche Fotos in unserem Bestand, weitere wurden von Fotografen zur Verfügung gestellt", sagt Museumsleiter Dr. Jörg Schmitz. Ein Foto zeigt etwa eine alte Entwurfsmappe für eine Wohnfläche, die ursprünglich einmal an selber Stelle enstehen sollte. Auch Fotos von den Veranstaltungen im Jahr 1992 sind zu sehen. "Einige Mülheimer werden sich auf diesen Aufnahmen sicher wiedererkennen", glaubt Schmitz. Einer der Höhepunkte ist der Karfreitag (14. April), an dem von 11 bis 17 Uhr zusätzlich alte Filmaufnahmen von Wolfgang von Berg gezeigt werden.
Über diese Events hinaus hat die MST eine neue 56-seitige Broschüre und mehrere Postkarten herausgebracht. An zehn Standorten wurde die Beschilderung in der MüGa erneuert. "Im Rückblick kann man sagen, dass es sich gelohnt hat, den damaligen Widerstand auszuhalten", sagt Inge Kammerichs.
Autor:Marcel Dronia aus Mülheim an der Ruhr | |
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