Marder artgerecht vertreiben

Steinmarder sind possierlich, können aber auf dem häuslichen Dachboden nerven. Oftmals machen sie sich auch über Autokabel her. | Foto: Eike Mross
  • Steinmarder sind possierlich, können aber auf dem häuslichen Dachboden nerven. Oftmals machen sie sich auch über Autokabel her.
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Sie sind possierlich, selten zu sehen, scheu und nachtaktiv: Marder. Die Freude vergeht, wenn sie sich als „Gäste“ auf dem Dachboden eingenistet haben. Denn die kleinen hundeartigen Raubtiere können einem den Schlaf rauben und „lieben“ Kabel von Autos.

„Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft gibt an, dass an Autos im Jahr über 200.000 Marderschäden im Wert von 50 Millionen Euro entstehen“, sagt André Vielstädte von der Kommunikationsinitiative Natürlich Jagd.

„Um zu verhindern, dass sich Marder einnisten, sollte man vorbeugend einmal im Jahr sein Haus nach möglichen Schlupflöchern absuchen und sie gegebenenfalls mit Bauschaum verschließen“, rät Vielstädte. Doch das sei nicht immer möglich. Insbesondere in sehr alten Häusern oder Resthöfen fänden sich zu viele Schlupflöcher, die nicht alle zu stopfen seien.

„Ist der Marder schon Mitbewohner des Hauses, können Ultraschallgeräte die Lösung sein. Durch verschiedene und für den Menschen kaum hörbare Töne, verwandeln sich Haus und Umfeld für den Marder zu einem musikalisch höchst unangenehmen Erlebnis“, erklärt Vielstädte.

„Die Erfahrungsberichte zeigen, dass diese Methode sehr erfolgversprechend ist. Auch für das Auto eignen sie sich hervorragend. Ultraschallgeräte, extra für Autos entwickelt, bewahren vor Kabelbissen und teuren Werkstattbesuchen.“
Der Nachteil der Geräte sei, dass sie nur im Umkreis von rund zehn Metern wirken würden. Danach hemmten Decken oder Dämmungen die Verbreitung der Schallwellen.

Auf Nachfrage bestätigte Vielstädte, dass auch die Dauerbeschallung durch Radios die Marder vertreiben können. „Dabei reicht Zimmerlautstärke aus. Zuhause in der Garage empfehle es sich, ein Drahtgestell oder Kaninchendraht unter den Motorbereich zu legen. Dieser Untergrund sei für die empfindlichen Pfoten und Krallen des Marders sehr unangenehm.

Einen weiteren Schutz böten Hochspannungsplättchen. „Die sind mit der Batterie verbunden. Versucht der Marder in den Motorraum einzudringen, wird er mit einem nichttödlichen Stromschlag gewarnt.“

Lasse sich der ungebetene Gast von nichts beeindrucken, sollte man einen Jäger kontaktieren. „In NRW dürfen Marder vom 16. Oktober bis zum 28. Februar gejagt werden. Das gilt auch für Lebendfallen, die in Häusern aufgestellt werden.“ Als Köder für diese Fallen empfiehlt Vielstädte rohen Fisch oder Fleisch ihrer Beutetiere.

Autor:

Dirk-R. Heuer aus Hilden

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