Hund' und Katz' beim Arzt

Tierärztin Dr. Petra Scheuer untersucht Strolch, den Hund von Ronny Gehler. | Foto: Jiri Kollmann
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Wenn es den Menschen finanziell schlecht geht, bekommen das auch die Tiere zu spüren. Denn selbst wenn die meisten Besitzer ihr letztes Hemd gäben, manchen mangelt es eben an Geld - vor allem für notwendige tierärztliche Untersuchungen. Um die Tiere dennoch gut versorgt zu wissen, hat der Tierschutzverein Mülheim eine Tiersprechstunde eingerichtet, die einmal im Monat im Café Light an der Gerichtstraße 11 stattfindet.
Angesprochen sind ausschließlich Tierliebhaber mit Sitz im Mülheim, die sowohl einen gültigen Personalausweis als auch eine Bescheinigung über den Bezug von Sozialleistungen vorlegen können. Kleintiere wie Hasen oder Hamster sind eher selten und seien eigentlich nicht vorgesehen, wie Heidrun Schultchen, erste Vorsitzende des Tierschutzvereins Mülheim, erklärt. Und so finden sich in erster Linie Besitzer von Katzen und Hunden im Café Light ein.
Im Rahmen der Tiersprechstunde übernimmt der Mülheimer Tierschutzverein bei Hunden Erstuntersuchungen, Impfungen, das Einsetzen von Mikrochips und Parasitenbehandlungen. Der Eigenanteil für Besitzer liegt bei 10 Euro.
„Einen gewissen Teil der Kosten müssen die Besitzer selbst übernehmen“, erklärt Heidrun Schultchen. Schließlich müsse sich jeder, der sich ein Tier zulegt, der Verantwortung bewusst sein. Für die Kastrationen von Katzen und Katern gibt der Tierschutzverein Gutscheine aus, auch hier muss ein Eigenanteil von 40 Euro je Katze und 20 Euro je Kater übernommen werden. Somit zahlt der Besitzer etwa ein Drittel der anfallenden Kosten.
Knapp 20 Tierliebhaber besuchen monatlich die Sprechstunde, kommen mit einem Tier oder mehreren. „Viele sind ob dieses Angebots sehr dankbar, teils dankbarer als andere“, weiß Schultchen. „Nur wenige haben ein zu großes Anspruchsdenken, solche Besitzer sind eher die Ausnahme.“ Weggeschickt wird, solange die Voraussetzungen erfüllt sind, niemand - „zumindest ist es bisher noch nicht vorgekommen“. Und wenn ein Tier einen schlechten Eindruck macht? „Dann verständigen wir das Veterinäramt“, so Schultchen. Aber auch das wäre eher die Ausnahme. „Die meisten Tiere machen einen sehr guten Eindruck, ihnen mangelt es weder an Futter noch an Streicheleinheiten.“ Kein Wunder, schließlich sind viele Tiere oft der letzte Freund des Menschen. „Manche kommen wirklich jeden Monat. Zum einen suchen sie das Gespräch mit Tierärztin Dr. Petra Scheuer, zum anderen möchten sie einfach nur die Gewissheit haben, dass es ihrem Tier gut geht.“
Insgesamt 800 Euro ist das Wohlbefinden der Hunde und Katzen dem Tierschutzverein Mülheim wert, zusätzlich unterstützen ehrenamtliche Helfer die Arbeit der Tierärztin und Sprechstundenhilfe.
Seit etwa einem Jahr wird die Tiersprechstunde angeboten - und zwar jeden ersten Mittwoch im Monat, so auch am 3. November, zwischen 14 und 15 Uhr.
Etwas vergleichbares gibt es weder in Mülheim noch in den umliegenden Städten. „So weit ich weiß“, gesteht Schultchen“, findet erst wieder in Düsseldorf eine Tiersprechstunde statt“. Ehrenamtliche Hilfe und Spenden sind jederzeit willkommen, weitere Informationen gibt es unter www.tierschutz-muelheim-ruhr.de.

Tierärztin Dr. Petra Scheuer untersucht Strolch, den Hund von Ronny Gehler. | Foto: Jiri Kollmann
Auch die kleine Emma muss zum Arzt. | Foto: Jiri Kollmann
Autor:

Lisa Peltzer aus Oberhausen

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