Bohnenkiller

Hilfeschreie der Stangenbohnen verhallen ungehört in tiefer Nacht

Ich habe an dieser Stelle über Jahre hinweg immer wieder über unsere jeweiligen Stangenbohnen berichtet. Das war noch deutlich vor den Seuchen mit Trump und Corona. Einmal, sie waren durch eierdicke Hagelkörner zerrissen worden, hatte ich sogar einen herzzerreißenden Brief an Hannelore Kraft geschickt. Sie hatte uns von der reinen Bodenhaltung abgeraten. Wegen der spitzen Feldmäuse.

Jetzt ziehen wir sie in Töpfen. Die Bohnen, nicht die Mäuse. Ob sie schuldig sind, weiß ich nicht. Die Mäuse, nicht die Töpfe. Jedenfalls zerren irgendwelche Bohnenvandalen die meisten Bohnen bereits ans Tageslicht, wenn man sie erst gerade reingesteckt hat. Und die Tage der dann noch überlebenden Keime sind bereits gezählt. Umso mehr freuten wir uns, als es einigen von ihnen gelang, trotz der existenziellen Bedrohung, Blätter und Ranken auszubilden, die schon anfingen, sich artgerecht um die Stangen zu winden. Wir verbesserten ihren Standort sonnenwärts und bewässerten sie bei drückend heißem Wetter hingebungsvoll, sogar an Sonn- und Feiertagen!

Wie brachen wir aber in Tränen aus, wenn wir entdeckten, wie immer wieder Blattstängel abgebissen und Blätter spurlos verschwunden waren. Sogar in Höhen, die von Mäusen wohl kaum zu erreichen sind, es sei denn, es handelt sich bei den mysteriösen Bohnenkillern um professionell trainierte Spring- oder Fledermäuse.

Eine Nacht-Kamera scheint uns für die insgesamt drei Stangen zu aufwendig, und unser Ehebett wollten wir auch nicht in dem ziemlich kahlen 4 m² - Nutzgarten aufschlagen.
Dennoch: Traurig ist es schon. Ob ich mal dem Laschet schreibe? Aber vielleicht interessiert ihn das nicht die Bohne. (Redewendung seit Walther von der Vogelweide)