Hafen-Anbindung gesichert - Schleusensperrung verhindert: Sanierungsmaßnahmen an der Raffelbergschleuse
Mit Besorgnis hatten Oberbürgermeister Ulrich Scholten und Mülheims Wirtschaftsförderer Jürgen Schnitzmeier eine Mitteilung des Bundesverbandes der Deutschen Binnenschifffahrt Ende Mai zur Kenntnis genommen, wonach dringende Sanierungsmaßnahmen an der Duisburger Ruhrschleuse und der Mülheimer Raffelbergschleuse nicht durchgeführt werden könnten. Sogar eine Außerbetriebnahme wurde befürchtet.
„Damit wäre die Ruhr in diesem Abschnitt nicht mehr schiffbar“, skizzierte OB Scholten das Szenario. Scholten hatte zu dieser Thematik und der daraus stammenden Befürchtung unter anderem einen entsprechenden „Hilferuf“ der Firma Siemens erhalten.
In Schreiben an den Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), Andreas Scheuer, und den Leiter der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt, Prof. Dr.-Ing. Hans-Heinrich Witte, machten Scholten und Schnitzmeier daraufhin umgehend deutlich, dass die Raffelbergschleuse der einzige Wasserweg zum Rhein-Ruhr-Hafen ist und „somit existentiell wichtig für die Mülheimer Unternehmen, die ihre Waren über den Wasserweg umschlagen“.
Dieser Tage erhielten beide ein Antwortschreiben des Bundesministers. Der Leiter der Abteilung Wasserstraßen und Schifffahrt, Reinhard Klingen, danke darin für das gemeinsame Schreiben nebst Hinweis auf die Bedeutung der Schleusen und konnte die Befürchtungen Scholtens und Schnitzmeiers zerstreuen. "Ich kann ihnen versichern, dass ein Ausfall der Ruhrschleusen in Duisburg und Raffelberg nicht zu befürchten ist. Die Kammerwände der Schleusen müssen saniert werden, aber die Befahrkeit ist hierdurch nicht gefährdet", erläuterte Klingen.
Oberbürgermeister und Wirtschaftsförderer zeigten sich hierüber sehr erfreut: "Im Rhein-Ruhr-Hafen sitzen bedeutende Unternehmen sowie Zulieferfirmen, unter anderem die Siemens AG mit dem Werk für Generatoren und Dampfturbinen, DHC Solvent Chemie GmbH, Deufol West GmbH, Oryx Stainless AG, Ancofer Stahlhandel GmbH und viele weitere Unternehmen, die ohne eine funktionierende Wasserstraße nicht mehr an unserem Standort produzieren könnten. Dies würde zu Standortaufgaben mit einem massiven Verlust von Arbeitsplätzen und Gewerbesteuereinnahmen in unserer Stadt und der Region führen“, schrieben Scholten und Schnitzmeier seinerzeit. Schon vor 50 Jahren waren der Rhein-Ruhr-Hafen und die Schleuse Raffelberg für die Firma Siemens „das Tor zur Welt“. Hier wird 1968 ein Siemens-Konverter verladen. Foto: Stadtarchiv
Autor:Marc Keiterling aus Essen |
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