Insektenhotel und Blumenuhr
Grundschule am Dichterviertel eröffnet Schulgarten
"Die Kinder haben hier eine Wahnsinns Leistung gebracht", verkündet Rektorin Nicola Küppers stolz, während sie die Schere an Mathilda weiterreicht. Einen Augenblick später durchschneidet das kleine Mädchen unter dem Applaus der geladenen Gäste und den anderen Schüler und Schülerinnen feierlich das rote Band. Der Schulgarten der Grundschule am Dichterviertel ist eröffnet.
Die Schule nimmt teil am Bundesprogramm "Demokratie Leben" und an der Kampagne "Schule der Zukunft - Bildung für nachhaltige Entwicklung", deren Zertifizierung in Kürze ansteht. Bei beiden stehen die Förderung demokratischen Verständnisses und des ökologischen Bewusstseins sowie deren praktische Anwendung im Schulalltag im Mittelpunkt.
Demokratie und Umweltbewusstsein wichtig
"Demokratie und Umweltbewusstsein ist hier sehr wichtig. Die Kinder des Schülerparlaments, welches sich aus den Klassensprechern der einzelnen Klassen zusammensetzt, haben alle Entscheidungen selbst getroffen", erklärt Küppers. Claus Kogelheide von der Schulentwicklung ergänzt: "Der Gedanke dahinter ist, dass sich die Kinder verantwortlich fühlen. Sie sollen sehen, dass etwas passiert, wenn sie Entscheidungen treffen. So wollen wir ihnen Demokratie näher bringen."
Per Abstimmungsverfahren haben die Kinder entscheiden, was sie in ihrem neuen Schulgarten künftig vorfinden wollen. Die Wahl fiel dabei unter anderem auf ein Insektenhotel und ein Staudenbeet. Weiterhin geplant ist die Pflanzung von vier Obstbäumen, eine Ruhezone mit Sitzgelegenheiten, Beerensträucher und eine Blumenuhr.
Planungen begannen Ende letzten Jahres
Die Planungen für den neu angelegten Schulgarten begannen bereits Ende letzten Jahres. Als es hieß, dass die Schüler und Schülerinnen eine neue Grünfläche bekommen, war die Freude groß - es wurde sich also direkt an das Konzept zur Umsetzung gesetzt und eifrig geplant. "Die Kinder haben das alles alleine gemacht. Zum Beispiel haben sie Telefonate geführt und Steine bestellt", freut sich die Schulleiterin über die Selbstständigkeit ihrer Schützlinge.
Den Planungsprozess ist das Schülerparlament schrittweise angegangen: Zuerst wurde überprüft, was an Materialien bereits vorhanden ist. Anschließend wurde das neue Gelände gesichtet und alle Beteiligten durfte ihre Wünsche äußern. "Im Anschluss haben wir dann geguckt, was uns wirklich am Wichtigsten ist", erklärt Mathilda, die letztes Jahr Mitglied im Schülerparlament war, und selbst eifrig mitgeholfen hat.
Als per demokratischer Abstimmung entschieden wurde, welche Anschaffungen die höchsten Prioritäten hatten, ging es an die Umsetzung: Es wurde aufgebaut und gepflanzt. Innerhalb weniger Monate war der neue Schulgarten entstanden. "Hierbei möchten wir uns auch noch bei unseren Partnern und Sponsoren bedanken, die das Ganze finanziert haben. Ohne sie wäre das alles nicht möglich gewesen", betont Küppers.
Autor:Charmaine Fischer aus Essen |
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