Greenpeace Mülheim-Oberhausen war auf dem Mölmsch-Open Air

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Ein Stück Regenwald auf dem Mölmsch-Open Air…
… und zwar am Infostand von Greenpeace Mülheim-Oberhausen. Dort hat die Gruppe am vergangenen Samstag (19.07.2014) auf Probleme in Indonesien aufmerksam gemacht.

Aktuell ist dort die Palmölproduktion der größte Treiber der Entwaldung. Für die Ölpalmen-Plantagen werden jährlich um die 150.000 Hektar Regenwald zerstört. Somit verlieren viele Menschen vor Ort, aber auch Tiere wie der Sumatra-Tiger, Orang-Utan und Waldkänguru ihren Lebensraum. Zudem existieren globale Auswirkungen, da durch die Rodungen klimaschädliches CO2 freigesetzt wird.
Der Bedarf nach Palmöl steigt, es ist Bestandteil zahlreicher Produkte aus verschiedenen Bereichen wie Lebensmittel, Kosmetika und Haushaltsprodukten wie Seife oder Waschmittel. In Kampagnen haben sich Umweltschutzorganisationen dafür eingesetzt, dass der Regenwald nicht weiter weichen muss. Da ein Anbau anderer Ölpflanzen relativ nachteilig sein kann – so würden z. B. für Raps- oder Sonnenblumenöl deutlich größere Flächen benötigt – bestehen Forderungen nach einer nachhaltigen Palmöl-Produktion gemäß den Kriterien ökologischer Landwirtschaft.

Für Verbraucher, die auf schmutziges Palmöl verzichten wollen, wird es schwierig. In den Inhaltsstoff-Listen der Produkte fehlen oft genaue Angaben. Bei Lebensmitteln verbirgt sich zurzeit Palmöl häufig hinter der Angabe „pflanzliche Fette / Öle“. Ab Dezember 2014 wird eine genaue Kennzeichnung endlich Pflicht. Anders aber bei Kosmetika und Haushaltsprodukten. Hier kann Palmöl Bestandteil der verschiedensten Bezeichnungen sein.
Greenpeace empfiehlt, beim Einzelhandel oder direkt beim Produzenten nachzufragen, welches pflanzliche Öl oder Fett in dem Produkt steckt, und unter welchen Bedingungen es angebaut und hergestellt wurde.

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Angelika Pawlik aus Wesel

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3 Kommentare

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Angelika Pawlik aus Wesel
am 21.07.2014 um 11:45

Was uns übrigens sehr gefreut hat, war, dass der Zulauf zu unserem Infostand recht groß war. Das Wetter war sehr warm, die Leute haben der schönen Musik gelauscht, und dennoch waren sie sehr interessiert an der Thematik und dankbar für die Informationen und Konsum-Tipps. Für uns war das Mölmsch-Open Air ein schönes Erlebnis.
Wer mehr zu dem Thema "Palmöl" lesen möchte, sei verwiesen auf die Seite von Greenpeace Deutschland (www.greenpeace.de) oder auf unsere Gruppenseite (gruppen.greenpeace.de/muelheim-oberhausen).

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Daniela Breuer aus Duisburg
am 21.07.2014 um 13:23

Kleine Korerektur. Es gibt keine "Waldkängurus", sondern Baumkängurus. Aber die Stammen aus Neuguinea und gehören somit nicht zur Tierwelt Indoniesien, bzw. des Indomalayischen Archipels. Östlich von Borneo und Bali bilden die Philippinen, Sulawesi und Lombok den Grenzbereich zwischen der asiatischen und der australischen Fauna, die sogenannte Wallce-Line. Selbst wenn Inseln nur wenige Dutzend Kilometer auseinander liegen, findet man typische Australis-Arten wie Beuteltiere oder Kakadus niemals westlich dieser Linie, Carnivoren und Primaten nie östlich davon (Es sei denn eingeführt wie z.B. die Dingos).
Dass allerdings Palmöl-Anbau mitlerweile auch in Wallacea ein Problem ist, war mir ich nicht bekannt, wieder was dazu gelernt, danke.
Genauer betrachtet ist es dort sogar noch dramatischer, da es kaum eine (Festland)Region auf diesem Planeten gibt, in dem so viele endemische Arten vorkommen, wie in Wallacea.

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Angelika Pawlik aus Wesel
am 21.07.2014 um 14:51

Danke für den Hinweis!
In Indonesiens Regenwälder sind Arten von Buschkängurus beheimatet. Die englische Bezeichnung lautet "Forest Wallabies". Wahrscheinlich führt diese dazu, dass im deutschsprachigen häufig die Rede von "Waldkängurus" ist.
Da dort und in Umgebung einst viele Tiere aus Asien und Australien kamen und sich den Bedingungen angepasst haben, haben sich viele (Unter-)Arten ausgebildet die auch nur dort vorkommen. Da die Rodungen in Indonesien schneller vorangehen als in anderen Ländern (z.B. Brasilien), kann dies tatsächlich zu einem Aussterben vieler Arten führen!