Greenpeace Mülheim-Oberhausen gegen isländischen Walfang

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„Deutsche See macht Geschäfte mit Walfängern!“ – mit diesem Schriftzug kennzeichneten am Samstag, den 06.09.2014 Ehrenamtliche von Greenpeace Mülheim-Oberhausen Produkte der Fischmanufaktur Deutsche See in Filialen von Edeka und Kaiser’s Tengelmann in ihrer Stadt. Die Aufkleber zeigen einen harpunierten Wal – eine kaum veränderte Version des tatsächlichen Firmenlogos.
Mit dieser Aktion – die zeitgleich deutschlandweit in 22 Städten stattfindet – fordert Greenpeace den größten deutschen Fischhändler auf, Verträge mit seinem Zulieferer HB Grandi hf zu kündigen.

Hvalur hf (Walfang) ↔ HB Grandi hf (Fischgroßhandel) → Deutsche See

Der isländischen Unternehmen Hvalur hf und HB Grandi hf sind personell sowie über Kapitalanteile miteinander verbunden. Zudem werden den Walfängern Werkhallen zur Verfügung gestellt, in denen das Fleisch der getöteten Finnwale für den Export vorbereitet wird.

Die Tiere sterben einen sinnlosen Tod

Im letzten Jahr wurden 139 Finnwale getötet, dieses Jahr stehen sogar 154 Finnwale auf der Abschussliste. Zum jetzigen Zeitpunkt fanden bereits rund 100 Tiere den Tod.
Einen nationalen Markt gibt es für das Walfleisch nicht, es ist ausschließlich für japanische Verbraucher bestimmt. Doch auch in Japan will keiner dieses Fleisch essen. Es verrottet in irgendwelchen Lagerhallen.
Es sei zudem angemerkt, dass laut der Roten Liste der bedrohten Arten (IUCN) Finnwale zu den extrem bedrohten gehören.

Island drohen Sanktionen

Island umgeht das kommerzielle Walfangverbot der Internationalen Walschutzkommission IWC mit einem juristischen Kniff und hält an seiner Walfangtradition fest. Doch die Kritik aus dem Ausland wächst. Im April 2014 hatte zunächst US-Präsident Obama diplomatische Sanktionen gegen Island verhängt. Die EU-Staaten der IWC, darunter Deutschland, bereiten nun eine diplomatische Protestnote gegen den isländischen Walfang vor.

Ein Signal des deutschen Haupthandelspartners nach Island hätte Gewicht, denn der Export von Fisch ist der Grundpfeiler der isländischen Wirtschaft.
Bereits am 1. August stellten Greenpeace-Aktivisten ein stählernes Wal-Mahnmal vor die Firmenzentrale der Deutschen See in Bremerhaven auf. Mit der heutigen Aktion unterstützen sie den Protest zahlreicher Verbraucher, die sich bereits per Email, Brief oder Facebook an Deutsche See gewandt haben.

Greenpeace ist gegen jegliches Töten von Walen zu kommerziellen Zwecken. Die intensive industrielle Bejagung brachte bereits viele Walarten innerhalb weniger Jahrzehnte an den Rand der Ausrottung.

Autor:

Angelika Pawlik aus Wesel

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