Flut - Landwirte aus dem Ruhrgebiet helfen
Schon wenige Tage nach dem Hochwasser hat sich die Situation in Mülheim weiter entspannt. Deshalb hat die Mülheimer Feuerwehr auch freie Kapazitäten, um in anderen Regionen zu helfen. Bereits am Samstag, 17 Juli, sind Einsatzkräfte nach Eschweiler, einer der besonders stark in Mitleidenschaft gezogenen Städte, ausgerückt. Strom und Wasser sind in Eschweiler ausgefallen.
Seit dem Wochenende stehen dank des Einsatzes der Mülheimer Feuerwehr drei Tanks mit insgesamt 45.000 Litern Wasser für die Bevölkerung zur Verfügung. Die Wassertanks wurden an drei zentralen Punkten in der Stadt aufgestellt. Das mobile Trinkwasser-Tanksystem ist zum ersten Mal in einem Katastrophengebiet zum Einsatz gekommen. Seit dem 22. Juli ist die Feuerwehr Mülheim auch in Rheinland-Pfalz im Einsatz.
In Sachen Hilfsbereitschaft ist die Ruhrgebiets-Bauernschaft einfach vorbildlich. So sind die Bauern der Region am Wochenende nach der Flutwasser-Katastrophe spontan aktiv geworden. Florian Westerhoff, Landwirt aus Wattenscheid, gab hierzu den Anstoß: Am Samstag, 17. Juli, haben Landwirte Lebensmittel, Hygieneartikel und Futtermittel für Tiere zusammengestellt. Am Sonntag ging es mit zwei LKWs und einem Pickup in Richtung Bad Neuenahr-Ahrweiler - direkt in die Ortschaft Kesseling. Kesseling ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Altenahr an.
Dieses Dorf blieb weitestgehend unzerstört. Zwei Kilometer weiter sieht es allerdings ganz anders aus. Durch einen persönlichen Kontakt der Familie Steineshoff konnten gezielt Hilfsgüter direkt vor Ort von der Feuerwehr an Hilfesuchende verteilt werden, erfahre ich von Christiane in der Beeck-Bolten vom Dümptener Bauernhof. Florian Westerhoff ist – trotz anstehender Ernte – mit dem eigenen Hoflader vor Ort. Weitere Landwirte überlegen, an den kommenden Wochenenden wieder in die Region zu fahren, um mit ihren Maschinen zu helfen. Es ist mittlerweile allerdings publik geworden, dass zahlreiche Straßen in das Hochwasser-Gebiet hoffnungslos überlastet sind. Die Hilfsbereitschaft ist enorm.
Christiane in der Beeck-Bolten vom Dümptener Bauernhof wird zunächst Gerste und Weizen einfahren. „Wir hoffen für alle, dass das Wetter stabil bleibt.“ Die Erdbeerernte war durchwachsen: Erst Frost, dann ein heißes Wochenende und dann der Regen. Jetzt ist Erdbeer-Saison vorbei und der Verkaufswagen geschlossen. Selbstbedienung am Automaten ist aber durchgängig möglich. Bei den Kartoffeln stand das Feld nach dem Starkregen unter Wasser. Andere Feldfrüchte –wie Zucchini und Kürbisse – entwickeln sich aber gut.
Und Blumen blühen jetzt auf dem Acker vor dem Eingangstor zum Hofladen in voller Blüte und laden zum Selbstpflücken ein. Der Hofladen ist mittwochs, donnerstags und freitags von 13 bis 18.30 Uhr geöffnet. An Samstagen öffnet der Hofladen des Dümptener Bauernhofs an der Bonnemannstraße 66 von 9 bis 13 Uhr.
Autor:Claudia Leyendecker aus Mülheim an der Ruhr |
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