Familie De Ceglia hat eine Leidenschaft für Palmen
Ein eigenes Paradies
Das Wort „mediterran“ zieht sich wie ein roter Faden durch unser Gespräch. Der Palmengarten von Thomas und Petra De Ceglia an der Helenenstraße vermittelt nämlich genau dieses mediterrane Feeling, von dem viele Menschen träumen, es aber, wenn überhaupt, nur im Urlaub erleben und genießen können.
Die De Ceglias können das Tag für Tag. Ein Hauch von „Bella Italia“ oder anderen mediterran-exotischen Gefilden mitten in Mülheim, genauer gesagt, in Dümpten? Ja, das gibt es wirklich. Eine geballte Palmenvielfalt auf über 700 Quadratmetern ruft gleichermaßen Staunen und Begeisterung hervor.
„Da stecken auch 15 Jahre intensive Arbeit hinter“, sagt Thomas De Ceglia, und fügt lachend hinzu: „Manchmal hatten wir auch ganz schön schwer zu schleppen.“ Für den gerade 60-Jährigen, in der IT-Branche beschäftigten Natur- und Pflanzenliebhaber, der die ersten sechs Lebensjahre in Italien verbrachte, ist sein Kleinod an der Helenenstraße Ausgleich, Abwechslung, Entspannung, Spannung und eine „lehrreiche Auseinandersetzung“ zugleich.
Als die Familie vor eineinhalb Jahrzehnten nach Dümpten zog, fand sie dort einen großen Rosengarten vor. „Der war auch schön, aber eigentlich nicht das, was wir wollten. Geschmäcker sind halt verschieden“, blickt er zurück. Hier traten dann wohl seine mediterranen Wurzeln hervor. „Initiator und Antreiber war aber meine Frau Petra“, sagt er. Schnell fiel das Stichwort Palmengarten. Literatur wurde besorgt, Fachbücher gelesen und das Internet regelrecht „durchforstet“. Dann war es soweit. Die ersten Palmen wurden bestellt und geliefert. Selbstverständlich kamen sie aus Italien.
Exponate aus
der ganzen Welt
Mittlerweile haben Exponate aus der ganzen Welt im stattlichen Mülheimer Privatgarten eine blühende und gedeihende Heimat gefunden. Beim Aufzählen kommt Thomas De Ceglia nicht mit fünf Fingern und einer Hand aus. Aus China beispielsweise stammt die „Trachycarpus Fotunei“, eine Hanfpflanze, die bis zu 15 Meter hoch werden kann. Besonders stolz er ist auf seine „Jubaea Chilensis“, eine Honigpalme aus Santiago de Chile, die letztendlich eine Wuchshöhe von 25 bis 35 Metern erreichen kann: „Die ist ganz selten. Davon gibt es nur wenige Exemplare auf der Welt.“ Weitere Palmen stammen aus Texas, aus Mexico, Japan oder Australien.
Insgesamt „bevölkern“ gut 80 Palmen und „etwas kleinere“ mediterrane Blühpflanzen den Garten wie etwa Oleander in verschieden Farben, zwei Feigenbäume oder eine japanische Wollmispel, die bestenfalls drei Meter hoch wird. Und es kommen weitere Plamen hinzu. Das Ehepaar lacht laut: „Tja, wenn man einmal angefangen hat...!“
Nicht alle Palmen
waren winterhart
Die De Ceglias haben allerdings auch Lehrgeld gezahlt. „Natürlich mussten wir erst Erfahrungen sammeln, anfangs hatten wir einige Verluste, da nicht alle Palmen winterhart waren“, erinnert sich der „Palmengärtner“. Deshalb achtet die ganze Familie vor dem Kauf auch ganz besonders auf die Frosthärte jeder Palme. Die ganze Familie, weil die Kinder Marco und Larissa von Beginn das neue Hobby ihrer Eltern keineswegs als „verrückt“ empfanden, sondern sie von der ersten Sekunde an unterstützt und tatkräftig mit angepackt haben. „Das geht hier im wahren Sinn des Wortes Hand in Hand“, meint Mutter Petra.
„Und die Hände wurden längst weiter gereicht“, ergänzt Vater Thomas. „denn ein sehr guter Freund der Familie, Marcel Laudien, ebenfalls aus Dümpten, hat mir über Jahre mit meinem Sohn Marco geholfen die Palmen zu tragen und einzupflanzen.“ Mittlerweile ist der 34-Jährige auch auf den Geschmack gekommen und hat in seinem Garten bereits über 50 Palmen stehen. Die jüngste „Errungenschaft“ im Garten der De Ceglias haben Thomas und Marcel erst kürzlich zusammen in Holland in einem spezialisierten Palmenshop gekauft. Dabei handelt es sich um eine achtköpfige Rostrata mit vier Armen erworben. „Diese Pflanzen sind in dieser Qualität sehr selten und kosten im Schnitt etwa 3.500 Euro“, berichtet De Ceglia.
700-Kilo-Palme mit dem
Radlader eingepflanzt
„Wir kaufen ausschließlich Importe von Fachhändlern, da bei denen die Wurzelballen viel größer und komplett durchgewurzelt sind“, meint der Palmenexperte, der länsgt über ein Fachwissen verfügt, das manchen Botaniker neidisch werden lässt. „Im Schnitt, so erklärt er, „wiegen die Pflanzen beim Kauf zwischen 150 und 700 Kilogramm. Als wir Im letzten Sommer die da erst vier Meter hohe Jubae Chilensis gekauft haben, mussten wir sie mit einem Radlader einpflanzen, da diese Palme bereits 700 Kilo gewogen hat.“ Mittlerweile hat man schon die nächsten möglichen Palmenkäufe auf dem Schirm.
Auch sonst nimmt die Familie nicht selten einige Veränderungen im Garten vor, denn Ideen und Vorstellungen werden stets zügig umgesetzt. Thomas De Ceglia: „In diesem Jahr musste der Koitech weichen, und dafür haben wir jetzt einen eingelassenen beheizten Pool, damit das mediterrane Ambiente noch mehr zur Geltung kommt.“ So ganz nebenbei erwähnt er, das aber nicht ohne Stolz, dass man schon an einigen Gartenwettbewerben teilgenommen hat. Dabei war man immer sehr erfolgreich und hat schon etliche Auszeichnungen erhalten.
Autor:Reiner Terhorst aus Duisburg |
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