Eichenprozessionsspinner werden immer mehr zur Plage

Durch seine Brennhaare wird der Eichenprozessionsspinner für Mensch und Tier zur Gefahr. | Foto: Privat: Kai Kampermann
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Der Eichenprozessionsspinner (EPS) hielt im Sommer die Mülheimer in Atem. Noch mehr befallene Bäume als bereits im Sommer 2018 wurden in Mülheim und Umgebung gemeldet. Schädlingsbekämpfer Kai Kampermann kam vor lauter Aufträgen kaum nach. Er rät: „Wenn Nester des Eichenprozessionsspinners entdeckt werden, nicht lange unter den befallenen Bäumen aufhalten.“ Die Raupen mit den gefährlichen Brennhaaren können herunterfallen und auch am Boden sein. Auch verlassene Nester sollten entfernt werden, denn die Brennhaare sind weiterhin aktiv und werden durch den Wind in alle Richtungen verteilt.

Die EPS-Raupen legen vor der Verpuppung eine Wanderung/Prozession zurück. In größeren Mengen können diese eine ernsthafte Bedrohung für Mensch und Tier darstellen, da die giftigen Brennhaare allergische Reaktionen hervorrufen. Bei einem Sportfest in Dümpten sind Mitte Juni 12 Kinder durch den Kontakt mit dem EPS verletzt worden, drei von ihnen mussten im Krankenhaus behandelt werden.

„Vor sieben Jahren ist der Befall durch den Schädling aus dem Süddeutschen in unsere nördlichen Regionen gekommen,“ so der Fachmann. Die Nester sind etwa Tennis- bis Handball groß am Stamm und an den Ästen zu finden. Mittlerweile sind die Nester aber auch noch größer, erläutert Kai Kampermann. Ab Juni gab es in Mülheim die ersten bekannten Befallsmeldungen.

An der Kleiststraße treffe ich Kai Kampermann und seinen Mitarbeiter Robert Kedziora-Stock. Von unten werden fünf Nester gesichtet. Befallene Eichen sind zumeist Einzelbäume an sonnigen Stellen - in Gärten, Parks, rund um Sport- oder Kinderspielplätze, erfahre ich vor Ort. Robert Kedziora-Stock zieht sich bereits den Schutzanzug an. Der Kranwagen mit Korb wird platziert und dann geht es in die Lüfte – von Nest zu Nest. Zunächst werden die Schädlinge mit einem Eiweißzerstörer besprüht, später werden die eingesaugten EPS mehrfach verpackt direkt zur Entsorgung gebracht.

K & S Kampermann & Söhne GmbH setzen auf das Absaugen der Nester. Auch die Vorsorge und Vorbehandlung von befallenen Eichen hat sich mittlerweile verbessert: Durch den Einsatz von natürlichen Mitteln wird der Häutungsprozess gestoppt. Erst nach der dritten Häutung verfügt die Raupe über die gefährlichen Brennhaare. Der Eichenprozessionsspinner hat aber auch natürliche Feinde und steht auf dem Speiseplan von Blaumeise, Kohlmeise und Rotkehlchen.

Zusammen mit seiner Frau Klaudia Kampermann leitet Kai Kampermann die K & S Kampermann & Söhne in vierter Generation. 1925 startete das Unternehmen, das sich in Sachen Schädlingsbekämpfung auch über Mülheims Grenzen hinaus einen Namen gemacht hat, mit dem Kampf gegen Schädlinge jeglicher Art. „Es muss aber nicht jedes Wespennest entfernt werden,“ gibt der Fachmann als Beispiel zu bedenken. Kai Kampermann prüft jede Art von Schädlingsbefall im Vorfeld und berät gemeinsam mit seinem Team individuell.

Der Fachbetrieb Kampermann warnt vor Scheinfirmen

Die Fachfirma aus Dümpten warnt aus aktuellem Anlass vor Abzocke durch Scheinfirmen und unseriöse Angebote im Internet. Horende Forderungen nach einem Einsatz und dann die mangelhafte Durchführung von Schädlingsbekämpfungen ließen in diesem Jahr Hausbesitzer und Mieter aufhorchen. Die Methode hat Schlagzeilen gemacht.

Worauf Kunden besonders achten sollten: Bei Webseiten auf das Impressum achten, denn dort ist vermerkt, ob es sich um eine Vermittlungsfirma handelt. Kai Kampermann empfiehlt, sich auf der Suche nach einer seriösen Firma an die Verbände der Schädlingsbekämpfung zu wenden. Seriöse Firmen schicken auch eine Rechnung und bestehen nicht auf „Biegen und Brechen“ auf Barzahlung. Als Kunde sollte man darauf bestehen, im Voraus eine schriftliche Bestätigung oder Auftragsbestätigung zu erhalten. Diese Daten sollten unbedingt abgeglichen werden, damit es nicht zu bösen Überraschungen kommt.

Durch seine Brennhaare wird der Eichenprozessionsspinner für Mensch und Tier zur Gefahr. | Foto: Privat: Kai Kampermann
Kai Kampermann (vorne) und sein Mitarbeiter Robert Kedziorra-Stock im Einsatz vor Ort.
Autor:

Claudia Leyendecker aus Mülheim an der Ruhr

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