Offizieller Startschuss für die NRW-Spargelsaison fiel in Mülheim
Der „Herr des Feldes“ kann gestochen werden

Lea Unterhansberg gab ihren zeitweiligen Erntehelfern Ulrich Scholten (l.) und Rudolf Jelinik praktische Anleitungen beim Spargelstechen. Mülheims OB und der 1. Bürgermeister der Stadt Essen legten kurzzeitig Hand an.    Fotos: PR-Foto Köhring/SM
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  • Lea Unterhansberg gab ihren zeitweiligen Erntehelfern Ulrich Scholten (l.) und Rudolf Jelinik praktische Anleitungen beim Spargelstechen. Mülheims OB und der 1. Bürgermeister der Stadt Essen legten kurzzeitig Hand an. Fotos: PR-Foto Köhring/SM
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Spargelanbauer, Verbandsvertreter und Gäste aus Politik, Wirtschaft und Medien strahlten mit der Sonne um die Wette. Jetzt wurde offiziell die diesjährige Spargelsaison für das Land Nordrhein-Westfalen eingeläutet, sogar erstmalig in Mülheim. "Tatort" war der Buchholzhof der Familie Unterhansberg.

Da der Hof selbst auf Mülheimer Gebiet liegt, die Felder aber auch auf Essener Seite, waren Mülheims Oberbürgermeister Ulrich Scholten und Essens 1. Bürgermeister Rudolf Jelinek mit von der schmackhaften Partie. Das Ruhrgebiet als Spargelhochburg, das muss in den Köpfen der Menschen erst noch weiter wachsen, hieß es. Doch auch die beiden Kommunalpolitiker sind da zuversichtlich.

Mülheim ist Bestandteil
der Spargelstraße NRW

Und noch eines wurde bei der Eröffnung der Spargelsaison verraten. Selbstredend ist der Buchholzhof auch Attraktion und Tourenziel der Spargelstraße NRW, die jetzt fester Bestandteil des Ferienstraßennetzes ist. Mit einer neuen App könne man sich ab sofort sogar seine eigene individuelle „Spargeltour“ auf dem Smartphone zusammenstellen, berichtet Willy Kreienbaum, Vorsitzender der Vereinigung der Spargelanbauer Westfalen-Lippe und der Spargelstraße NRW. Er empfiehlt einen Blick auf die Internetseite www.spargelstrasse-nrw.de, wo es die entsprechenden Hinweise gibt.

Dass Mülheim dabei ist, freut den OB ganz besonders. Er mag in Gedanken verinnerlicht haben, dass es dadurch mal wieder was Positives über die Stadt zu berichten gibt. Für Jochen Unterhansberg, seine Frau Birgit sowie die Töchter Lea und Anne war es keine Frage, da mitzumachen. Mit Engagement und Wissen standen sie den zahlreichen Gästen für Fragen und Informationen zur Verfügung und waren auch ein bisschen stolz, dass die diesjährige Spargelsaison des Landes NRW auf ihrem Hof eröffnet wurde. Und der blickt man „realistisch-optimistisch“ entgegen.

Die Produkte werden
selbst vermarktet

Dank des warmen Frühjahrs ist das Edelgemüse vor allem in den klimatisch begünstigten Regionen bereits zu haben. „Ostern, da bin ich mir sicher, können wir allen Verbrauchern an Rhein und Ruhr Spargel aus der Region anbieten“ erklärte Willy Kreienbaum. Schließlich wird er in NRW zu 70 Prozent in der Region verkauft, was Jochen Unterhansberg für seinen Familienbetrieb bestätigte. Hier steht der „Herr des Feldes“ in den kommenden Monaten hoch im Kurs. Zusammen mit den heimischen Erdbeeren bilde er gewissermaßen „das Geschwisterpaar des Genusses“. Unterhansberg: „Wir vermarkten unsere Produkte ausschließlich selbst.“

Wie wichtig die regionale Produktion und die eigene Vermarktung gerade im Ruhrgebiet sind, betonten auch Scholten und Jelinek. Frisches Gemüse aus der Region sei für viele Menschen im Ruhrgebiet ein Stück Lebensqualität. Nach dem für die Kohle als „schwarzes Gold“ Schicht im Schacht ist, setze der Spargel als „weißes Gold“ seinen Siegeszug fort.

Nach dem sehr trockenen Sommer 2018 sei laut Kreienbaum noch nicht ganz klar, wie sich die Erntemengen in diesem Jahr entwickeln werden. Nach den Niederschlägen im Winter sind die Experten der Spargelstrasse NRW und der Landwirtschaftskammer NRW aber guter Hoffnung.

Auch die Bienen
lieben den Spargel

Wie moderne Anbautechnik mit Minitunneln in der Praxis aussieht, konnten alle Gäste anschließend nach einer Planwagenfahrt gemeinsam mit Spargelkönigin Christine I. beim Stich der ersten Stangen auf den Feldern der Familie Unterhansberg in Augenschein nehmen. Und nicht nur das. Sie konnten wie Scholten und Jelinek selbst Hand anlegen. Lea Unterhansberg gab dabei wertvolle Tipps und Hilfestellungen. Wie „richtige“ Erntehelfer arbeiteten sie sich in gebückter Haltung an den teilweise noch mit Folie bedeckten Dämmen entlang.

Vor den anschließenden lukullischen Spargelgenüssen auf dem Buchholzhof galt also die Devise „Ohne Schweiß kein Preis“. Übrigens, nicht nur die Menschen, auch die Bienen lieben den Spargel. Bis zu 70 Prozent Spargelpollen haben Wissenschaftler bei der Untersuchung vom Honig aus Gebieten mit intensivem Spargelanbau gefunden.

Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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