Anschaulich
Das Haus Ruhrnatur erklärt den Klimawandel
Klimawandel. Das Wort ist in aller Munde. Aber was ist das? Und was bedeutet es für unser Leben? Das zu verstehen und überzeugend zu erklären, fällt selbst Politikern und Diplomaten schwer. Der UN-Klima-Gipfel in Glasgow zeigt es. Umso aktueller und bemerkenswerter ist jetzt die gerade erst im Haus Ruhrnatur auf der Schleuseninsel installierte Klimastation.
Mit zwei Globen und einem interaktivem Computer-Monitor können sich Besucher im Haus Ruhrnatur der Rheinisch-Westfälischen Wasserwerksgesellschaft RWW ein Bild vom Klimawandel machen und ausprobieren, wie man den Anstieg der Temperatur begrenzen und damit das Leben auf unserem, im Weltall-Maßstab, kleinen blauen Planeten lebenswert erhalten kann.
Ungewöhnliche Perspektive
Zwei, von RWW-Drohnen, aufgenommene Kurzfilme, die uns die vom Starkregen-Hochwasser überschwemmte Schleuseninsel und ihre so beeinträchtigte Flora und Fauna von oben zeigen, machen die aktuellen Folgen des Klimawandels ebenso anschaulich, wie die aufheizbaren Globen. "Wir könnten mit unserer Klimastation nicht aktueller sein", freut sich Christa Schrangmann, die mit ihrer Kollegin Stefanie Krohn die umweltpädagogische Arbeit im 1992 eröffneten Haus Ruhrnatur verantwortet.
Schragmann lässt aber keinen Zweifel daran, dass die Anschaulichkeit, Plausibilität und Attraktion der neuen Klimastation im ersten Obergeschoss des Haus Ruhrnatur nicht nur den Ideen des Ruhrnatur-Teams Schragmann und Krohn, sondern vor allem auch der technischen Umsetzung durch die Nürnberger Fachfirma Hüttinger zu danken ist. Das vor 100 Jahren von Emanuel Hüttinger als Ingenieurbüro gegründete Unternehmen ist heute auf interaktive Ausstellungs- und Präsentationstechnik für Museen und Wissenschaftszentren spezialisiert.
Interaktives Planspiel
Und so kann man mithilfe der interaktiven Klimastation im Haus Ruhrnatur genau sehen und auch fühlen, was es bedeutet, wenn man zum Beispiel weniger oder mehr CO2 in die Atmosphäre pustet oder wenn man mit dem Fleischkonsum auch den von Rindern und Schweinen verursachten Ausstoß des klimaschädlichen Methangases reduziert.
Ironie der Geschichte: Dass das Haus Ruhrnatur der RWW bis auf weiteres nur auf einem Umweg über die Kassenbergbrücke erreichbar ist eine unmittelbare Folge des Klimawandels, der mit seinem Starkregen und Hochwasser die Schleuseninsel verwüstet und damit zu einem Umwelt-Rekonvaleszenten gemacht hat, der jetzt nach einer schweren schockartigen Krankheit erst mithilfe langwieriger Operationen wieder fit gemacht und auf die Beine gestellt werden kann.
Das Haus Ruhrnatur der RWW auf der Schleuseninsel, das in seinem ersten Leben, ab 1922, ein Bootshaus und eine Bootswerkstatt war, ist sonntags bis dienstags von 10 bis 18 Uhr für Besucher geöffnet und unter: www.haus-ruhrnatur.de im Internet zu finden. Eine Anmeldung für Gruppenführungen ist unter der Rufnummer: 02084433380 möglich.
Autor:Thomas Emons aus Mülheim an der Ruhr |
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