Aus der Natur kopieren - Schule trifft Wissenschaft

Schüler der Luisenschule und der Willy-Brandt-Schule im Max-Planck-Institut.
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  • Schüler der Luisenschule und der Willy-Brandt-Schule im Max-Planck-Institut.
  • hochgeladen von Marc Keiterling

Naturwissenschaftliches Lernen kann Freude machen, wenn man sieht, wie es in der wissenschaftlichen Praxis angewendet wird. Das erlebten nun 19 naturwissenschaftlich interessierte und engagierte Oberstufenschüler der Willy-Brandt-Schule, der Luisenschule und der Karl-Ziegler-Schule, die jetzt im Rahmen eines Kooperationsvertrages auf Einladung der Rheinisch-Westfälischen Wasserwerksgesellschaft RWW an jeweils drei Tagen das Haus Ruhrnatur, die Hochschule-Ruhr-West HRW und das Max-Planck-Institut MPI für Energiekonverson besuchten.

Auf ihrem Programm standen Exkursionen, Experimente und Vorlesungen rund um das Themenfeld der Bionik. In der Bionik geht es darum die Funktionsweise von tierischen und pflanzlichen Organen technisch zu kopieren, um so zum Beispiel Anwendungsmöglichkeiten zur Speicherung erneuerbarer Energieträger oder für die Simulation der Sauerstoff produzierenden Photosynthese entwickeln zu können. So ist zum Beispiel der heute gebräuchliche Klettverschluss eine technische Kopie der in der Natur vorkommenden Klettenfrüchte.

Gute Naturwissenschaftler gefragt

"Die Schüler sind sehr interessiert an den technischen Abläufen unserer Arbeit. Ich möchte sie motivieren, sich immer wieder Fragen zu stellen und zu erkennen, wie sinnvoll ein naturwissenschaftliches Studium sein kann. Denn Deutschland ist ein Hochtechnologieland und braucht deshalb gute Naturwissenschaftler, die mit einem fundierten Grundlagenwissen und experimenteller Neugier begabt sind", erklärt der MPI-Chemiker Thomas Weyhermüller, warum er sich gerne Zeit für die Gastschüler in seinem Instituts-Labor an der Stiftstraße nimmt.
"Ich habe einen konkreten Eindruck von der wissenschaftlichen Arbeit bekommen, die hier im Max-Planck-Institut geleistet wird. Und diese Arbeit fand ich interessanter, als ich sie  mir vorher in meinem theoretischen Wissen über das Max-Planck-Institut für Energiekonversion vorgestellt hätte", bilanziert Willy-Brandt-Schüler Leander Beneke seinen persönlichen Mehrwert des externen naturwissenschaftlichen Praxis-Unterrichtes.

Kein Mysterium mehr 

Für den Karl-Ziegler-Schüler Kai Wunderlich waren die Arbeit mit der Labortechnik und die berufsorientierenden Erkenntnisse über die Möglichkeiten eines naturwissenschaftlichen Arbeitsplatzes anregend. "Ich weiß im Moment noch nicht genau, ob ich mir vorstellen könnte, in so einem Umfeld zu arbeiten. Aber vielleicht komme ich noch einmal darauf zurück", lautet sein Fazit. Und seine Mitschülerin Eva Merlau von der Luisenschule freut sich am Ende der drei Exkursionstage darüber, "dass ich hier viel nachfragen und so neue Eindrücke gewinnen konnte." So sind das Haus Ruhrnatur, das Max-Planck-Institut für Energiekonversion und die Hochschule Ruhr West für sie jetzt kein Mysterium mehr, sondern eine konkrete Größe. Dr. Beate Schulte, die an der Luisenschule Chemie unterrichtet, sieht die drei externen Lerntage  "als eine Belohnung für tolle Schüler, die hier Arbeitsbedingungen kennengelernt haben, von denen eine Schule nur träumen kann."
Und Stefanie Krohn macht als wissenschaftliche und pädagogische Mitarbeiterin des 1992 von der RWW eröffneten Hauses Ruhr Natur deutlich, "dass solch ein Bonbon für engagierte und interessierte Schüler" Ausdruck einer zukunfts- und  praxisorientierten Bildungszusammenarbeit ist, von der alle Beteiligten profitieren können.

Autor:

Thomas Emons aus Mülheim an der Ruhr

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