NABU-Tipp
Auch Wespen haben eine ökologische Bedeutung

Gemeine Wespe an Kuchen. | Foto: Helge May/NABU

Sommerzeit – Wespenzeit! So mancher Zeitgenosse ärgert sich alljährlich über die ungebetenen Besucher am sonnigen Kaffeetisch und versucht, wedelnd mit Armen oder Fliegenklatsche, die lästigen Wespen loszuwerden. Schlimmstenfalls wird auch noch ein Wespennest entdeckt, aus dem das „Unheil“ seinen Lauf nimmt. Oder ein Hornissennest – sind die nicht sogar noch gefährlicher?

In der NABU Ruhr-Geschäftsstelle gehen dann viele Hilferufe ein, meist mit dem Wunsch nach schneller Beseitigung. Doch Wespen sind nicht nur lästige Plage, sondern haben einen wichtigen Stellenwert im Ökosystem, gibt Elke Brandt, 2. Vorsitzende des NABU Ruhr, zu bedenken: „Gerade angesichts des dramatischen Insektensterbens darf man nicht vergessen, dass Wespen Nahrungsgrundlage für viele Vögel sind, Pflanzen bestäuben oder etwa zum Bau ihrer Nester morsches Holz zerkauen.“ Die relativ friedfertige und streng geschützte Hornisse ernährt sich selbst unter anderem auch von Wespen und ist an Kuchen und Co. gar nicht interessiert.

Letzteres gilt übrigens auch für die zahlreichen Wespenarten, deren Vielfalt viele Bürger überrascht: Von einigen Hundert in Deutschland lebenden Arten sind nur die Deutsche und die Gemeine Wespe auf unsere Speisen aus. Für Laien sind sie kaum auseinanderzuhalten, und so wird leider vielen Arten unnötig nachgestellt. Doch selbst mit den beiden „aufdringlichen“ Arten kann man durchaus leben, wenn man einige Regeln beachtet.

Unter Kein Grund zur Panik findet man gute Tipps, um trotz Wespenbesuch ein Frühstück auf Terrasse oder Balkon genießen zu können.
Bei Wespennestern am Haus hilft oft schon ein einfaches Fliegennetz. Und wenn es gar nicht mehr geht: Der NABU Ruhr hat Kontakte zu speziell geschulten Imkern, die vor Ort beraten und notfalls auch das Nest umsiedeln. Auch die Broschüre „Bienen, Wespen und Hornissen“ ist in der Geschäftsstelle erhältlich. Der Lohn für alle Geduldigen: Spätestens im Herbst ist der ganze Spuk vorbei, denn nur die Königin überwintert draußen.

Autor:

Andrea Rosenthal aus Mülheim an der Ruhr

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