Hitze

Wohl dem, der einen Schatten hat

Kühlgrenztemperatur. Peng! Wieder so ein Begriff, an den man sich wird gewöhnen müssen. Auch beim Wassertrinken im Schatten kann man sterben, wenn Temperatur und Luftfeuchtigkeit einen gewissen Wert übersteigen.
Aber im Moment beschäftigen uns so viele andere Dinge viel mehr als die Hitze: 19 Grad Zimmertemperatur im Winter, furchtbar! Gas und Benzin usw.
Immer noch strahlt die Wetterfee mit den gelben kleinen Sönnchen um die Wette und entschuldigt sich fast für Wolken und Regen. Sonnig, sonnig, sonnig! So möchte sie das Wetter „verkaufen“.
Dabei wäre es jetzt angebracht, davor zu warnen. Aber seit undenklichen Zeiten ist die Sonne positiv besetzt, ja eine Göttin, während die Finsternis für das Böse steht.
Weitere teure Technik soll den Schaden mildern, den die Technik selbst hervorgerufen hat. Ich höre von einem Forscher, der einen 100.000 Kilometer langen Kunststoffschirm ins All bringen will, welcher die Erde vor der Sonneneinstrahlung schützen soll. Das wird viel kosten und wenig nützen.
Noch denken viele, mit ein paar Tipps aus dem Fernsehen werden wird das schon schaukeln oder mindestens als „Grottenolm im Keller“ überleben. Aber es wird demnächst mehr Hitzetote als Verkehrstote geben.
Wir sollten deshalb dringend den infantilen Sonnenkult aufgeben und an die Verschattung gehen, und Windschneisen, Wasserläufe, Parks und Wälder fördern und erweitern.
Wer keinen eigenen Schatten hat, ihn gar zu Geld gemacht hat, gehört nicht mehr zur Gesellschaft, das musste Peter Schlemihl, der Mann ohne Schatten, bitter erfahren.
Im Gegensatz dazu galt „einen Schatten haben“ aber bisher auch als belächelte Blödheit.
Beides ist obsolet, denn über den eigenen, wie auch immer gearteten Schatten sollten wir springen, solange wir es noch vermögen, um eine schattenspendende Umwelt zu fördern und zu erhalten!
(Der Beitrag greift Argumente eines SZ-Artikel von Gerhard Matzig auf.)