Gedicht
Weihnachtsmarkt
Weihnachtsmarkt
Ich schreite ihn ab
noch im Hellen,
spendiere dem Akkordeonspieler
fünfzig Cent für seine Moskauer Nächte.
Die Buden der Glasbläser,
Holzschnitzer, Kerzendreher,
Zuckerbäcker, Teemischer,
sie lassen mich kalt.
Ein Routinebesuch halt,
weiter nichts.
Dann der große Planwagen,
der Bratwurststand.
Und mit einem Mal
werden meine Augen weich:
Ich seh‘ mich dort
mit meinem kleinen Sohn
hinter den großen Rädern
und gebe ihm die erste Krakauer
seines Lebens in die kleinen Hände.
Und wir kauen und schauen
hinter den Speichen,
und alles ist schön.
Auf dem Weg zurück
verschwimmt mir der Markt,
nur die Erinnerung
trage ich hinunter
in die Tiefgarage.
Franz B. Firla
Autor:Franz Bertram Firla aus Mülheim an der Ruhr |
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