Gewinnen mit dem Spielekompass
Vorausgedacht - Wer hat die beste Strategie?

Bei "Volles Fass voraus" gilt es, strategisch geschickt Fässer auf dem Deck zu platzieren, um sie bei Bedarf abladen und Dublonen kassieren zu können. | Foto: Zoch Verlag
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  • Bei "Volles Fass voraus" gilt es, strategisch geschickt Fässer auf dem Deck zu platzieren, um sie bei Bedarf abladen und Dublonen kassieren zu können.
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Für den heutigen Spielekompass haben wir für Euch zwei Strategiespiele aus dem Zoch-Verlag getestet: "Volles Fass voraus" und "Die Patin". Sie führen behutsam in das Gebiet der Kennerspiele ein, sind aber dennoch für häufig spielende Familien geeignet. Keine Angst vor längeren Regeln - sie gehen schnell in Fleisch und Blut über.


Abenteuerliche Handelsreise

Wer auflädt, muss auch abladen können. Das ist streng genommen die wichtigste Regel von "Volles Fass voraus" nach einer Idee von Giansimone Migoni. Zwei bis vier Spieler ab zehn Jahren verdienen sich hier Golddublonen, indem sie Fässer auf dem Meer einsammeln und an geeigneter Stelle wieder abladen. Doch die Fässer müssen schlau verstaut werden, denn kein Fass darf dem anderen beim Ausladen im Weg stehen.

Zum Spiel gehört ein vierteiliger Spielplan mit Start- und Zielhäfen und 26 verschiedenen und austauschbaren Ankerplätzen, sowie vier Schiffe, vier Geldsäcke, vier Decks und farbige Fässer, 20 Matrosenkarten und 20 Schatzkarten. Es sind immer alle vier Schiffe im Spiel, aber nur so viele Decks wie Spieler. Die Geldsäcke dienen auf den Dublonenfeldern als Spielstandmarker. 

Gespielt wird nicht reihum, sondern die Reihenfolge richtet sich nach der Position der Schiffe im Hafen. Wer an der Reihe ist, zieht sein Schiff entlang der Fahrtroute zum nächste Hafen. Die dortige Karte zeigt an, welche Aktion ausgeführt werden muss. Das unterscheidet sich je nach Ankunft am Ankerplatz. Auch Schiffe, die keinem Spieler gehören, werden den Regeln nach gezogen, aber die entsprechenden Aktionen nicht ausgeführt. Was kompliziert klingt, ist dank der ansprechenden Illustrationen von Dennis Lohausen beinahe selbsterklärend. 

"Volles Fass voraus" kostet zirka 30 Euro. | Foto: Zoch Verlag
  • "Volles Fass voraus" kostet zirka 30 Euro.
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Es gibt sieben mögliche Aktionen: Fässer aufladen, Fässer abladen, Matrosen anheuern, eine Schatzkarte ziehen, Piraten an Bord, seekranke Matrosen oder der Sturm. Manche Aktionen kosten einen Dublonen, andere kosten Fässer und bei den nächsten verlieren wir Matrosen. Es will also vorausschauen geplant sein, welche Aktion man sich leisten kann und welchen Ankerplatz man ansteuert. Die Matrosenkarten bringen dem Spieler zusätzliche Fähigkeiten, die sich als nützlich erweisen können, die Schatzkarten sorgen für einen kleinen Glücksfaktor. Das Spiel endet, wenn alle den Zielhafen erreicht haben. Dann werden die Einnahmen aus den Schatzkarten und die Dublonen in den Geldsäcken gewertet. Der reichste Handelsreisende gewinnt.

Die Spielanleitung wirkt zunächst mit 32 Seiten recht dick, aber sie ist auf Deutsch, Englisch und Französisch. Die Regel umfasst also nur acht Seiten mit vielen Bildern und Beispielen. Wir haben das Spiel schnell begriffen. Etwas länger dauert es, sich die verschiedenen Möglichkeiten anzueignen, um eine Taktik aufzubauen. Das macht einen hohen Widerspielreiz aus. Da eine Runde weniger als eine Stunde dauert, sind am Spieleabend auch mehrere Runden möglich. Ein Spiel für alle, die keine Kenner oder Experten sind, aber die Herausforderung lieben. Zoch und der Spielekompass verlosen einmal "Volles Fass voraus":

Zum Lostopf für "Volles Fass voraus"

Erweitert Euren Einfluss

Dubiose Geschäfte werden in Beasty Town gemacht und die Patin zieht die Fäden hinter allem. Unter zwei bis fünf Spielern ab zwölf Jahren entbrennt ein Kampf um den größten Einfluss in der Stadt. Wer setzt seine Ratten so geschickt ein, dass er der Patin den Rang abläuft?

"Die Patin" ist für zwei bis fünf Spieler ab zwölf Jahren. | Foto: Zoch Verlag
  • "Die Patin" ist für zwei bis fünf Spieler ab zwölf Jahren.
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Dieses Spiel von Pim Thunborg ist für Familien, die gerne und viel spielen ebenso geeignet wie für Strategen, die Kennerspiele lieben, weil man es auf unterschiedlichen Niveaus spielen kann. Die Spielzeit ist mit 30 Minuten je Spieler für eine Runde angegeben, Anfänger benötigen jedoch fast die doppelte Zeit. Ein abendfüllendes Spiel, das jedoch nie langweilig wird.

Die Spielschachtel ist gut gefüllt mit dem Spielplan, der die Stadt Beasty Town und ihre Stadtviertel zeigt, 20 Spielfiguren (je Spieler eine Bossin und drei Handlanger), 150 Ratten (30 je Spieler), 75 Grenzstäben, 40 Beutemarker, 15 Intrigenkarten, 50 Hinterzimmern, 25 Missionsplättchen und 36 Ortsplättchen. 

Es geht darum, ein möglichst großes Stadtgebiet einzunehmen und mit den eigen Grenzstäbchen zu umschließen. Zu Spielbeginn erhält jeder ein Stadtviertel mit Geschäften, vier Spielfiguren und 30 Ratten. Sie sind ein wichtiger Bestandteil des Spiels, den die Ratten können auf Gullys platziert werden und bringen Macht in Vierteln, die an den Gullys angrenzen. 

"Die Patin" ist ein Spiel, das in die Welt der Kennerspiele einführt weil es eine Menge strategischer Möglichkeiten bietet und trotzdem keine hohen Eingangshürden hat.  | Foto: Zoch Verlag
  • "Die Patin" ist ein Spiel, das in die Welt der Kennerspiele einführt weil es eine Menge strategischer Möglichkeiten bietet und trotzdem keine hohen Eingangshürden hat.
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Und so geht es: Zu Beginn jeder Runde wählt man eine seiner Intrigenkarten und legt sie verdeckt vor sich ab und platziert die Bossin darauf. Dann wird reihum gespielt. wer am Zug ist setzt entweder einen Handlanger oder die Bossin in ein Gebiet in seinem Territorium oder in einem angrenzenden.  Arbeite ich in meinem Territorium, habe ich drei Möglichkeiten: 1. Eine Ratte bestechen, d.h. entweder eine eigene Ratte in einem Gully in diesem Gebiet einsetzen oder eine fremde Ratte entfernen. Auf einem Gully dürfen nämlich nur Ratten einer Farbe liegen. 2. Ich  kann Beute ergattern, wenn ich dem besetzen Stadtviertel noch Beute vorhanden ist. 3. Ich kann ein Hinterzimmer einrichten, wenn in dem Gebiet noch ein oder mehrere Geschäfte vorhanden sind, wenn es dort noch kein Hinterzimmer gibt und wenn ich in der Runde in dem Gebiet eine Figur platziert habe. 

Setze ich die Figur in ein angrenzendes Gebiet, muss ich Beutemarker einsetzen, um fremde Ratten zu bestechen. So versuche ich, Macht in dem Territorium auszuüben. Den Anspruch auf das neue Gebiet erhalte ich, wenn ich an den vier angrenzenden Gullys mehr Ratten und mit den Figuren auf dem Gebiet mehr Punkte habe als meine Mitspieler. Dann kommen auch noch die vorher festgelegten Intrigenkarten ins Spiel, die nochmal einen für die Mitspieler überraschenden Faktor einbringen.

So kann der Einfluss auf die Gebiete im Laufe des Spiels hin und her gehen. Die Taktik muss immer wieder angepasst werden. Ein großartiges Spiel, das aufgrund seiner Möglichkeiten auch verschiedenen Spielertypen Spaß macht. Sehr ansprechend sind auch die Illustrationen von Alexander Jung. 

"Die Patin" kostet etwa 40 Euro. Zoch und der Spielekompass verlosen hier ein Exemplar:

Lostopf für "Die Patin"
Autor:

Andrea Rosenthal aus Mülheim an der Ruhr

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