Extraschicht lockte 6000 Besucher an die drei Spielorte in Mülheim
Traktorparade, Gondelfahrt und Teezeremonien kamen an

Anja Lerch (vorne) begeisterte mit ihrem Mitsingangebot.  | Foto: Lokomotiv Fotografie/MST
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Mülheim nahm mit drei Spielorten an der langen Nacht der Industriekultur teil Gleich mit drei Spielorten nahm Mülheim an der diesjährigen Extraschicht teil: Am Aquarius Wassermuseum stand der Abend im Zeichen des Tees, an der Alten Dreherei konnten Kunst und Autos bestaunt werden, und an der Stadthalle lockte das "Ruhr-Venedig". Insgesamt rund 6000 Besucher machten in der Ruhrstadt Station.

„Das Thema ‚Ruhr-Venedig‘ hat uns sofort total angesprochen und unsere Erwartungen wurden mehr als erfüllt. Es gefällt uns hier richtig gut – mit der Musik und der Verbindung zum Wasser“, fasste Sabine Stehr aus Bochum ihre Eindrücke des Abends in Mülheim zusammen.

Aus Lesungen, Führungen, Live-Musik, Kurzvorträgen, orientalischen Geschichten, selbstgemachter Mülheimer Schokolade, anderen kulinarischen Leckereien und vielem mehr bestand die Mülheimer Angebots-Palette in der Nacht des 29. Juni.

Ruhr-Venedig

Warum eigentlich Ruhr-Venedig an der Stadthalle? Den inoffiziellen Beinamen bekam Mülheim Ende der 1950er-Jahre nach dem Bau der neuen Schloßbrücke. Im Einklang mit der besonderen Fassade der Stadthalle und der Nähe zur Ruhr ließen sich in dem Ensemble durchaus Ähnlichkeiten zur Lagunenstadt in Italien erkennen. Dieses Image wurde in der Nacht der Industriekultur nun wiederbelebt. Die Stadthalle fungierte bei der ExtraSchicht jedoch nicht nur als Kulisse für die Live-Konzerte von Zsuzsa Debre mit dem Klangwelten-Ensemble und der A-cappella-Band Quintense auf der großen Open Air-Bühne am Ruhrufer. Sie konnte den ganzen Abend bei Führungen auch von innen erkundet werden.
Ebenfalls im Inneren, genauer gesagt im Ruhrfoyer mit Blick auf den Fluss, lockte Anja Lerch mit ihrem Mitsingevent Töne aus Menschen, die sie selbst nicht für möglich gehal-ten hätten. Ein Highlight war sicher die echte venezianische Gondel, die die Besucher vom Stadthafen auf die andere Ruhrseite zur Stadthalle fuhr.

Ein Tässchen Tee, bitte

Am Aquarius Wassermuseum stand diesmal Tee im Mittelpunkt des Programmes. Ein Tässchen Tee? Klingt nach einer viel einfacheren Frage, als sie ist. Denn – wie man im ehemaligen Wasserturm lernen konnte – werden Fragen nach Temperatur, Ziehzeit und dem richtigen Wasser weltweit unterschiedlich beantwortet.

Und dass in manchen Kulturen Teetrinken eine noch viel größere Bedeutung als den reinen Genuss hat, erklärte anschaulich ein echter Teemeister, der auch eine rituelle Teezeremonie durchführte. „Die Teezelte waren immer voller Menschen, die wirklich interessante Fragen gestellt haben – hier wurden spannende Geschichten transportiert. Und wir waren verwundert, wie viel Tee bei der Wärme getrunken wurde“, erzählt Beate te Kloot vom Aquarius Wassermuseum.

Eine Traktor- und Walzenparade bei Nacht bot die Alte Dreherei. Zudem glänzten hier Oldtimer, historische Straßenbahnen und andere Schienenfahrzeuge in der Nacht der Industriekultur um die Wette und zogen genauso viel Aufmerksamkeit auf sich, wie die Großkunstwerke-Ausstellung der Künstlergruppe AnDer. Die Marionettenspieler und Zuschauer sowie die Ruhrtalbahner litten unter der Hitze im Obergeschoss, während die Feldbahner sich den Fahrtwind um die Nase wehen ließen.

Die in kurzen Abständen angebotenen Führungen durch die Alte Dreherei, die Historische Werkstatt und den Oldtimern sowie die Infostände der KIT-Initiative und der Geflügelzüchter waren stets gefragt. Auch die virtuelle Bilderreise durchs Ruhrtal von Kettwig nach Styrum "Einst und Jetzt" lockte nochmals viele Zuschauer gegen Mitternacht zur Alten Dreherei. Viele Besucher waren vor allem an der Traktorparade interessiert – es gab einen regelrechten Ansturm, um einen freien Platz bei einer Testfahrt zu ergattern.

Durchgehend voll

Martin Menke vom Trägerverein Haus der Vereine in der Alten Dreherei beobachtete den Abend von Beginn an mit großer Freude: „Viele Menschen waren sogar schon vor 18 Uhr hier. Wir waren überrascht und haben uns sehr gefreut, dass es durchgehend voll war.“ Einziger Wermutstropfen: "Da die MüGa dieses Jahr nicht mitmachte, beschwerten sich viele Besucher über die Sperrung der Kfar-Saba-Brücke, die den direkten Weg zwischen Stadthalle und Alter Dreherei verhinderte, so dass man über die Straße einen Umweg laufen musste", weiß Menke.

Der gebührende Abschluss einer ereignisreichen Nacht kam in Mülheim in Form eines großen Feuerwerks daher, das am Ruhrufer gezündet wurde mit einer Reichweite über alle drei Mülheimer Spielorte.

Das Mülheimer Extraschicht-Programm wurde von den den örtlichen Partnern Mülheimer Stadtmarketing (MST), RWW Rheinisch Westfälische Wasserwerksgesellschaft und dem Trägerverein Haus der Vereine in der Alten Dreherei organisiert. Weitere Eindrücke der ExtraSchicht 2019 in Mülheim an der Ruhr gibt es auch auf Instagram unter „Mülheim Tourismus“.

Autor:

Regina Tempel aus Mülheim an der Ruhr

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