Zeitenwende
Tatortaus!

Tatortaus
Endlich ist es geschafft, für was Krimigegner jahrzehntelang in Deutschland jeden Sonntag auf die Straße gegangen waren. „Krimi raus“, „Tatortbereinigung“ und „Film ohne Mord“ stand auf ihren Transparenten. Man forderte auf sog. Spaziergängen stattdessen mehr Gedichtvorträge und Naturfilme. Manche gingen sogar soweit, den ausufernden Handygebrauch bei filmischen Dialogen verbieten zu wollen.
Nun aber hat Innenministerin Nancy Faeser gestern Abend in der Tagesschau den ab heute geltenden totalen Mordstopp im Fernsehen verkündet.
Es sei nicht mehr hinzunehmen, dass sich das Abendprogramm fast aller Sender nur noch auf Mordgeschichten fokussiere. Das lasse sich mit unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung samt körperlicher Unversehrtheit nicht vereinbaren. Bei Jugendlichen könne sich der Eindruck verfestigen, es seien in unserer friedliebenden Gesellschaft rund um die Uhr Mordbuben und -mädels unterwegs.

Natürlich dürfe in Filmen wie im wirklichen Leben weiter gestorben werden. Das sei nun mal menschlich, gehöre zum Leben dazu und sei – wenn auch nicht ausdrücklich - vom Grundgesetz her gestattet. Die Hilfestellung anderer wird dagegen überhaupt nicht erwähnt und bleibe daher generell außen vor.
Sinngemäß gelte das mediale Mordverbot natürlich auch für die Printmedien. Die Nachrichten über tatsächliche Mordfälle sollen in Zukunft kurzgehalten werden. Z.B. „Frau ermordet Männer“. Vielleicht noch Datum und Uhrzeit, dann aber nächstes Thema.

Autor:

Franz Bertram Firla aus Mülheim an der Ruhr

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