Mangel an Blutkonserven
Tag der Blutspende kommt in Mülheim wie gerufen
Auch in Mülheim steigt die Nachfrage nach Blutkonserven. Denn in den Sommerferien werden viele Operationen nachgeholt, die wegen Corona verschoben werden mussten. Da kommt der 15. Mülheimer Tag der Blutspende am kommenden Freitag genau richtig. Die Veranstalter hoffen auf über 500 Spender.
Das Datum bereitet den Verantwortlichen dabei keine Bauschmerzen. Sparkassen-Vorstand Martin Weck winkt schmunzelnd ab. „Einen Freitag, den 13. Hatten wir schon mehrfach“, sagt er, um ernsthaft zu ergänzen: „Der Blutspendetag ist bei uns im Haus eine echte Institution geworden.“
Auch Thomas Herzfeld vom Blutspendedienst West des Deutschen Roten Keuzes kann „es immer nicht fassen, dass wir es schon zum 15. Mal machen.“ Die Zusammenarbeit zwischen DRK, Stadt und Sparkasse sei ungewöhnlich. „Das gibt es in der Form nur einmal und zwar hier.“
Zum zweiten Mal in der Westenergie-Sporthalle
Zum zweiten Mal in Folge findet die Traditionsveranstaltung aber nicht in der Kundenhalle der Sparkasse, sondern in der Westenergie-Sporthalle statt. Dort können die Abstände zwischen den Blutspendern gewährleistet werden. Die Spenden finden auf der Galerie der Sporthalle statt und dauern zwischen 45 Minuten und einer Stunde. Am Ende überreichen die fleißigen Helferinnen eine Imbisstüte. Auf das sonst so beliebte Catering und das Rahmenprogramm muss erneut verzichtet werden. „Ich hoffe aber, dass wir den Mülheimer Sportservice im nächsten Jahr nicht noch einmal bitten müssen“, sagt Sparkassen-Chef Weck.
Wo auch immer die Blutspende stattfindet, wichtig ist sie aktuell in jedem Fall. „Nach einem guten Start ins Jahr ist es seit April immer schwieriger geworden“, beschreibt Thomas Herzfeld die Situation. Der Mangel an Blutkonserven habe Ende Juni/Anfang Juli seinen Höhepunkt erreicht. Aktuell sei die Versorgung auf einem ähnlichen Stand wie außerhalb der Ferien.
Kliniken brauchen dringend Blutkonserven
„Die Kliniken haben sich durchaus beschwert, auch die Mülheimer“, sagt DRK-Sprecherin Susanne Böttcher. Dabei seien die regelmäßigen Termine in der Stadt – vor allem im Altenhof – gut gelaufen.
Dennoch erhoffen sich die Verantwortlichen am kommenden Freitag noch einmal über 500 Spenden auf einen Schlag. 167 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben sich über das Buchungssystem bereits angemeldet. Auch am Tag selbst können noch Termine gebucht werden. Wer ohne Termin kommt, muss Wartezeiten in Kauf nehmen.
Bürgermeister Püll: "Das tut auch gar nicht weh"
Bürgermeister Markus Püll animiert alle Mülheimerinnen und Mülheimer zum Kommen. Er ist selbst seit 2010 Spender, lässt sich dreimal im Jahr pieksen. „Das tut auch gar nicht weh und die Damen und Herren vom DRK gehen sehr sensibel mit einem um“, lobt der Bürgermeister.
Da die Buchung seit dem vergangenen Jahr komplett online läuft, waren die Spenderinnen und Spender schon 2020 im Schnitt jünger. Ohnehin seien die Erstspender meistens „südlich der 40“, wie Herzfeld sagt. Für sie gibt es auch keinen klassischen Ausweis mehr, sondern einen QR-Code über eine App. Viele DRK-Kunden seien zudem auf Einladungen per Mail umgestiegen. „Da sind wir in der Corona-Zeit natürlich viel flexibler, als wenn wir erst Briefe über verschobene oder ausgefallene Termine verschicken müssten“, so der DRK-Vertreter.
Blutspende ist nach Corona-Impfung möglich
Wer sich am Freitag zwischen 9 und 18 Uhr Blut abnehmen lassen möchte, darf ruhig vorher etwas gegessen haben. Mitzubringen ist der Personalausweis. Nach einer Corona-Impfung darf man einen Tag später wieder Blutspenden, bei einer Infektion vier Wochen lang nicht.
Über diesen Link geht es zur Terminreservierung.
Autor:Marcel Dronia aus Mülheim an der Ruhr | |
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