Es droht die Ausgangssperre
Stadtverwaltung sieht Maßnahme als unvermeidbar an
Ausgangssperren werden auch für NRW immer wahrscheinlicher. Ministerpräsident Markus Söder preschte am Freitag vor und verhängte für Bayern als erstes Land eine Ausgangssperre. Armin Laschet beruft sich noch auf Gespräche mit der Kanzlerin, die am Sonntag stattfinden sollen. Man sehe am Samstag genau hin, wie sich die Bevölkerung verhalte, und wolle dann entscheiden.
Vielleicht passiert das auch schon eher. Auch in Mülheim werden die Appelle immer dringlicher: Bleibt zu Hause! Auch die OB-Kandidatin der SPD, Monika Griefahn, hält eine Ausgangssperre für unumgänglich, da unverbindliche Appelle nicht die erhoffte Wirkung zeigten. Die Stadt müsse darum nun auch ihre rechtlichen Möglichkeiten prüfen, in eigener Regie eine angemessene Ausgangssperre zu verhängen.
Die Antwort ist eindeutig: Die Stadtspitze ist auch der Meinung, dass eine Ausgangssperre unvermeidbar sei und unverzüglich kommen solle. "Wir glauben, dass wir auch kurz davor stehen." Das könne aber nur eine Landesentscheidung sein, die dann auch landesweit - ohne individuelle Unterschiede in den Städten - umgesetzt werden müsse.
Ernster Appell
Mit einem ernsten Appell haben sich Polizeipräsident Frank Richter und Stadtdirektor Dr. Frank Steinfort am Freitagmorgen an die Bevölkerung der Stadt Mülheim gewendet. “Die Coronakrise ist kein abstraktes Medienereignis in Hollywood oder in den Nachrichten, das weit weg irgendwo auf der Welt stattfindet. Sie ist unmittelbar vor unserer Haustür! Nehmen Sie sie ernst!“ warnt Dr. Frank Steinfort.
Polizeipräsident Richter fügt an: „Sie können ganz persönlich dazu beitragen, dass alles nicht noch schlimmer wird. Polizei, städtische Behörden und die Ärzteschaft in Mülheim tun ihr Bestes zum Schutz der Bevölkerung. Aber das kann nur erfolgreich sein, wenn auch Sie mithelfen, dieses für manche tödliche Virus an seiner Ausbreitung zu hindern.“
Solidarität zeigen
Beide appellieren dringend: „Zeigen Sie Solidarität und Verantwortungsgefühl! Vermeiden Sie leichtfertige und nicht notwendige soziale Kontakte! Denn nur dadurch wird die Verbreitung des Virus verlangsamt. Das wiederum führt dazu, dass die Ressourcen in den Krankenhäusern und Arztpraxen nicht überlastet werden. Und das bedeutet ganz konkret, Leben zu retten. Umgekehrt bedeutet sorgloser Umgang mit dem Virus Lebensgefahr für viele Menschen, die zu den sogenannten Risikogruppen gehören.“
Die Bürger sollten auch die Arbeit derer erleichtern, die ihnen helfen wollen. Man solle die Anweisungen von Polizei und Ordnungsbehörden befolgen. "Helfen Sie mit, die Zahl der Erkrankungen und Toten möglichst gering zu halten.“
In diesem Zusammenhang erinnern beide auch daran, dass ein Nichtbeachten der Vorgaben der erlassenen Allgemeinverfügung eine Straftat darstellt und zu einer Geld- oder sogar Haftstrafe führen kann.
Autor:Regina Tempel aus Mülheim an der Ruhr |
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