Wohnprojekt
Speldorfer Mehrfamilienhaus sucht noch junge Familien
Bald sieben Jahre nach der ersten Info-Veranstaltung nimmt das Gemeinschaftswohnhaus an der Speldorfer Friedhofstraße langsam Form an. Im letzten Quartal 2021 sollen endlich die 28 Wohnungen bezogen werden. Gesucht werden bis dahin aber noch junge Familien.
Mit einem Sekt stießen einige der künftigen Bewohner gemeinsam mit dem Bauherren MWB nachträglich auf den erfolgten Baubeginn an. Nach einem langen Weg gibt es nun eine klare Perspektive. Gut die Hälfte der 54 bis 105 Quadratmeter großen Wohnungen sind belegt. "Wir verstehen uns auch als soziales Projekt", sagt Renate Vetter vom Verein "Anders wohnen in Speldorf" (AwiS). Dieser wurde 2014 als juristischer Ansprechpartner für das Mehrgenerationenprojekt gegründet.
Die Gruppe ist angetreten, um sich als künftige Nachbarn gegenseitig zu unterstützen - etwa beim Einkaufen oder beim Aufpassen auf die Kinder. "Wir sehen uns als Familienersatz", sagt Vetter. Aktuell definiert sie ihren Verein als "Mittelalter plus". Was im Umkehrschluss heißt, dass für die noch freien Wohnungen vor allem junge Familien gesucht werden. Die taten sich bislang freilich schwer aufgrund der langen Wartezeit bis zum Einzug. Nun gibt es zwar eine klare Perspektive, aber - das gesteht auch die Vereinsvorsitzende ein - "es sind immer noch eineinhalb Jahre."
Verein hat das Erstbelegungsrecht
Der Verein hat das Erstbelegungsrecht. Normalerweise finden Info-Veranstaltungen für interessierte Mieter statt. Das ist im Moment natürlich nicht möglich. Renate Vetter trifft sich zurzeit einzeln mit den Interessenten, um zu sehen, ob es auch menschlich passt. Die 100 Euro Jahresbeitrag für den Verein und die 60 Euro Eintrittsgebühr sind da meistens das geringere Problem.
Der Baubeginn hatte sich vor allem durch eine Grundwasserblase unter der geplanten Tiefgarage verzögert. Statt ihrer soll nun ein Parkplatz auf dem danebenliegenden Grundstück entstehen. Gebaut werden zwölf Zwei-Raum-, neun Drei-Raum- und sieben Vier-Raum-Wohnungen. Zwei Wohnungen davon sind komplett für Rollstuhlfahrer eingerichtet - und bereits belegt. Daneben wird es einen Gemeinschaftsraum und einen gemeinsamen Garten geben.
Das Gemeinschaftsgefühl soll auch durch einen gemeinsamen Hauseingang und ein Treppenhaus verstärkt werden. "Das ganze hat etwas nestartiges", findet Renate Vetter. Die öffentlich geförderten Wohnungen kosten 6,90 oder 7,30 Euro pro Quadratmeter, die frei finanzierten sind mit 10,90 Euro deutlich teurer.
Autor:Marcel Dronia aus Mülheim an der Ruhr | |
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