PET Flaschen
Sicken für Versteifung
Manche behaupten, ich lasse meine Leser verstört zurück. Verstört oder nicht, ich kann sie ja nicht mitnehmen. Wohin denn? Und wozu letztendlich? Das muss man sich erst mal fragen, ehe man solche Behauptungen aufstellt. Und überhaupt, wodurch oder wozu sollten sie verstört werden? Gut, zerstört, das könnte ich mir vorstellen, dass das möglich wäre, aber verstört? Da muss ja schon eine Störung vorgelegen haben, sonst könnte man nicht verstört sein. Da hat sich die Störung nur verschoben. Das kann schon sein, und das darf man durchaus positiv sehen. Immerhin ging da ja noch was.
Sehen Sie, ich will doch eigentlich nur meine Ruhe haben. Aber oft gebe ich sie mir selbst nicht, oft ist es auch dieses Es, was einem keine lässt. Es können konkret sogar dämliche PET Flaschen sein, die umfallen oder auch nicht und man fragt sich: Warum? Warum nicht?
Andererseits, wie oft fällt einem eine PET Flasche um, mit oder ohne Mineralwasser. Oft. Denkt man, aber eigentlich selten. Für dass sie federleicht ist, sowieso.
Wie ist es um die Stabilität einer solchen Flaschen bestellt, haben wir uns schon einmal genauer den Boden betrachtet? Nein, wahrscheinlich eher nicht. Ich glaube, ich bin einer von Millionen Deutschen, der sich da mal mit beschäftigt hat. Ich tue es auch nicht gerade gerne, aber wenn es sonst keiner macht, dann ist das was für mich.
Also, ich habe die Flasche mit 67,5 Grad Neigung zur Tischplatte mit der Zeigefingerspitze in dieser kritischen Schräglage festgehalten und dann losgelassen. Was passiert? Die Flasche schwankt, trudelt sich ein und steht. Das Ganze auch gut hörbar!
Ist das nicht staunenswert? Woran liegt das? Natürlich am Boden. Haben Sie sich den in letzter Zeit mal angeschaut?
Der Boden einer PET ist ein Wunderwerk dünnwandiger Aufgeblasenheit, die aber nur ein Ziel verfolgt: Versteifung. Denn dieser Boden wird, meist unbeachtet, weil unten drunter, zum Fundament einer erstaunlichen Stabilität dieses federleichten runden Plastikbehälters.
Wie ist das möglich? Durch Sinken! Nein, da sinkt nichts. Sinken, das muss man einfach lernen, sind Rillen im Plastik, die der Versteifungen dienen. Zunächst waren es vier, dann fünf oder sogar sieben, wie Kreissegmente angeordnet.(Wir kennen Ähnliches von Rollen an Bürostühlen) An den Rändern dieser nach außen gezogenen und gut sichtbaren Nut entstehen halbkugelige Noppen, auf denen die Flasche steht, die Füße sozusagen.
Entschuldigung, ich muss jetzt gleich noch testen, welcher Neigungswinkel bei vollen PET Flaschen erreicht werden kann, ehe sie kippen. Das kann etwas dauern.
Ich hoffe, ich lasse Sie nicht zu sehr verstört zurück?
Autor:Franz Bertram Firla aus Mülheim an der Ruhr |
2 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.