Akzent
Serbe wundert

Ukrainer (⚥) sprechen oft sehr flüssiges Deutsch, nicht selten sogar mit großen lexikalischen Kenntnissen. Ihre Wortwahl ist deshalb überraschend präzise. Nur die Betonung, die stammt nicht aus dem Deutschen, sondern aus dem Russischen oder Ukrainischen. Das hat durchaus seine Reize. Und manches wirkt sogar urkomisch, wenn man glaubt, von einem "Serben" zu hören, der sich wundert, aber eigentlich jemand  "sehr bewundert" wird.

Ich habe das mal versucht, aus der Erinnerung zu rekonstruieren, zu strukturieren und einfühlsam zu ergänzen:

„Hier Serbe rühmt, dort Serbe kleckert, und da Serbe wandert, aber manchmal Serbe kloppt.
Der Serbe schwippst, aber, aufgepasst, der Serbe waffnet,
diese Serbe schränkt, und jener Serbe gabt.
Nach dem Regen Serbe gossen, nach dem Witz Serbe lustigt,
eine Serbe flügelt und eine Serbe schissen oder Serbe schwingt und dann wieder Serbe klemmt.
Alte Serbe tagt, dann Serbe graben, und andre Serbe trübt.“

Natürlich sind für Deutsch sprechende Ukrainer (⚥) solche Deutungen ebenso unbekannt wie abwegig, denn ein „серб"  wird in der ukrainischen Muttersprache nicht so oft Erwähnung finden. Denn die Serben (⚥), obwohl auch Slawen (⚥), sind nicht gerade das Brudervolk. Und der Staat Serbien ist aktuell eher an Russlands Seite zu finden, wenn er auch nichts dagegen hat, wenn gelegentlich serbische Waffen über Drittstaaten in die Ukraine gelangen.

Dennoch:

"Ich hoffe,  diese Glosse Serbe geistert!"

Autor:

Franz Bertram Firla aus Mülheim an der Ruhr

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