Löwenzahn
Rudirallala
Alles kommt vom Löwenzahn.Wie ich das rausgefunden habe? Durch vermeintlich schmutzige Lieder und lateinische Pflanzennamen. Der Blick auf die Wahrheit wird im vorliegenden Fall wie so oft dadurch verstellt, dass die Gedanken wohl eher zum Zweideutigen neigen als die Texte selbst. Zumal „das kommt vom Rudiralllala“ in der Nachbarschaft von Rudern und Segeln nur eine Stellvertreter-Funktion auszuüben scheint. Dabei ist hier offenbar die Pflanzengruppe der Ruderalia gemeint, zu der unser Löwenzahn gehört. Vorname: Taraxacum, Familiename: Ruderalia. Viele Erscheinungsformen hat er und noch mehr Namen. Wundersame Namen wie „Bampebluman“ in Österreich oder „Pampelischka“ in Tschechien. In Bayern sagt man „Müllidistel“ wegen des Milchstängels oder etwas abschätzig „Brundsbloama“ wegen der harntreibenden Wirkung. Aus den Blüten stellt man nicht nur in Bayern Sirups und Gelees her, und die Stängel mit der Milch darinnen haben wir als Kinder zu Ketten zusammengesteckt. Ganz Verwegene mischen sich aus den jungen, bitteren Blätter Salat. Ja, sogar die Wurzeln fanden in Notzeiten Verwendung, nämlich getrocknet und fein gemahlen als Ersatz für Kaffee.
Allseits beliebt aber ist in allen Landschaften wohl das Hineinblasen in die fragile Kugel. Da greift sich Jung wie Alt gerne eine Pusteblume, um eine weiße Wolke von Samenschirmchen in die Luft zu schicken. Und die für jedermann ersichtliche Verbreitung auf unseren Wiesen und Weiden plus die oben beschriebene vielseitige Anwendungsbreite sind auch der Grund, warum er, der Löwenzahn, uns die Antwort auf so viele Rätsel gibt und uns stets wohltuend zur Seite steht. Darauf ein frisches Rudirallala!
Autor:Franz Bertram Firla aus Mülheim an der Ruhr |
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