Rituale am Morgen
Rechtsfuß
Abgesehen vom erschütternden Intervall-Gähnen hat jeder so seine speziellen morgendlichen Gewohnheitsübungen, um die Lebensgeister zu alarmieren. Meine Lieblingsübung ist Fußkreisen im Liegen. Wenn man es nicht während des Gähnens schafft, kann man das auch bequem nach des Gähnens machen. Danach noch etwas wohliges Bauchkratzen mit Lachen, und dann mit einer beherzten Seitwärtsbewegung auf den Bettrand geschwungen! Jetzt leicht mit den Füßen wippen, husch in die Puschen und – Vorsicht! - nicht zu schnell in die Vertikale, und dann aber nix wie ab zum Frühstück. Halt! Noch ein bisschen Arme strecken und dann ab zum Frühstück. Halt! Noch zur Toilette und Zähneputzen und dann ab zu Frühstück. Halt! Noch Zeitung reinholen. Zur Zeitungsrolle hinunter bücken. Aua! Dann ab zeitnah zum Frühstück. Ach, eh du dich setzt, noch eben Hund streicheln. Bücken. Warum haben wir bloß einen Zwergschnauzer? Aua!
Doch zurück zum Fußkreisen. Dabei kann man beobachten, wie beim Rechtsfuß der rechte Fuß wesentlich geschmeidiger und irgendwie wacher seine Runden dreht, ja fast einen Kreis beschreibt, während der linke sich ungelenk durch unregelmäßige Quadrate ruckelt.
Manchmal denk ich, da muss was geschehen sein. Wo waren meine Eltern, als das anfing? Oder ist es einfach, weil er nicht zuerst in die Puschen darf? Egalité, Fraternité, Pfeffermünztee!
Das nur als Fußnote. Guten Morgen!
Autor:Franz Bertram Firla aus Mülheim an der Ruhr |
2 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.