Queere Tiere
Ich wollte erst nicht, aber dann brach sich der Realo in mir Bahn. Und nach ein paar Löffel Fenchel-Apfelsuppe habe ich es tatsächlich getan. Im Adlersuchsystem getippt, einen Text über queere Tiere. Ich hatte das Bild zweier sich umarmender männlicher Bonobos gesehen, wie nett, und dann im Artikel drunter gelesen: sie paaren sich. Also nicht jetzt auf dem Bild, aber irgendwo schon.
Zügelpinguine oder Orcas, Bisons oder Albatrosse aber auch Insekten, man sieht es nicht auf den ersten Blick, man kann so etwas aber erforschen! Nach Lektüre dieses Berichts hatte ich den Eindruck, Queerness in der Natur ist eher die Regel als die Ausnahme.
Wenn man den staunenden Mund wieder zukriegt, stellt sich natürlich für den Logiker die Frage, wie die Natur auf diese Weise überleben konnte.
Bei den Albatrossen wird es klar, ein Weibchen paart sich mit einem Männchen, lässt ein Ei befruchten, den Rest der Nachwuchspflege übernimmt aber sie mit ihrer Partnerin. Pflicht und Kür, aber mit zwei unterschiedlichen Partnern.
Die Forscher sind fast ausnahmslos Forscherinnen, die obendrein noch selbst queer sind.
Aber Vorsicht jetzt mit dem Finger! Es gab schon immer Forscher, die sich sehr für das etwas andere Sexualverhalten von bestimmten Tieren interessierten. Unser großer Darwin beschäftigte sich noch kurz vor seinem Tod mit Rankenfußkrebsen, die man auch Seepocken nennt. Diese Tierchen verfügen, im Verhältnis zu ihrer Körpergröße, über den längsten Penis der Welt. Der ist so groß, dass er selbstständig die Umgebung nach Sexgelegenheiten absucht. Zusätzlich sind sie noch Hermaphroditen. Das heißt, sie können nicht nur ihre Nachbarn befruchten und von diesen befruchtet werden, sondern auch von sich selbst. Mehr Diversität geht nicht? - Es ist noch nicht alles erforscht. Ich bleibe dran.
Autor:Franz Bertram Firla aus Mülheim an der Ruhr |
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