Power Nap
Haben Sie schon mal einen Power Nap gemacht? Ach, dann sind Sie doch so lieb und machen mir auch einen. Für unseren Oskar. So ein selbst geschaffener Fressnapf für kraftvolles Futter ist ja was Besonderes. Ach, wissen Sie , machen Sie doch gleich zwei, dann haben wir gleich noch ein Mitbringsel für unsere Freunde.
Ja, gut, auch ich weiß inzwischen, dass manche statt eines einfachen Nickerchens einen wahnsinnig erholsamen Power Nap machen. Power Napping gehört solche Leute zum Lifestyle. Was mich interessiert ist, ob man Nickerchen macht und Power Nap sagt, so als aufgesetztes Sprachaccessoire, oder aber doch schon Power Nap denkt, wenn man Power Nap sagt?
Wie unterscheidet sich das Gefühl der Deutschen, die etwas englisch bezeichnen, von dem Gefühl der Deutschen, die dasselbe „nur“ deutsch benennen? Da muss ja irgendein Mehrwert mit verbunden sein, sonst könnte man ja beim Nickerchen bleiben. Fachleute, besonders die selbsternannten, würden Ihnen was von Gruppenzwang und Modewörtern erzählen. Und sehr wahrscheinlich auch von Kennedy, Churchill und Adenauer, den drei berühmtesten Mittagschläfern. Ich tue das nicht. Ich verweise gerne auf den Vorläufer aller Kurzschlafversionen, den zweigeteilten Nachtschlaf in vergangener Jahrhunderten. Dazwischen blieben die Menschen in ihren Schlafzimmern, entspannten sich, legten Holz im Ofen nach, pflanzten sich fort oder gingen Nachbarn besuchen.
Aber Power Napping mitten am Tag als Massenkurzschlaf? Schauen Sie doch nach Japan. Überall eingenickte Menschen im Kantinenkoma! Deshalb: Wenn Ihnen einer Power Napping Kurse anbietet, bleiben Sie wachsam!
Autor:Franz Bertram Firla aus Mülheim an der Ruhr |
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