Ohrfeigen für KI
Meine Anforderung, ein Bild zu generieren, das ich gerne für die Illustration einer Geschichte verwendet hätte, lautete: „Ein Mann sitzt in einem Restaurant und hält mit beiden Händen seinen Teller vor‘s Gesicht, um ihn abzulecken.“
Mehrere Dutzend Male habe ich es versucht. Es ist mir (bisher) nicht gelungen, den Generator zu dieser, wie ich glaube, einfachen Realisierung meiner Vorstellung zu bewegen. Und das auf Englisch wie auf Deutsch.
Die KI hatte Glück, das sie nur künstlich ist, ich hätte sie ohrfeigen können.
Dabei habe ich ihr soviel Brücken gebaut. Von „Soße ablecken“ bin ich abgekommen, weil sie dann ja immer auch die leckende Zunge zeigen will, die der Betrachter aber durch den Teller vorm Gesicht gar nicht sehen kann. Logisch. Und nicht ein einziges Mal blickt man auf die Unterseite des Tellers, was intelligent wäre, nein, sie zeigt dem Betrachter immer die leere Oberseite, als ob sich die Soße auf der Tellerunterseite befände. Dafür steht zum Überfluss noch ein weiterer Teller mit Pommes und Soße oder ähnlichem zwischen dem unberührten Besteck.
Nach etlichen Korrekturwünschen, bei den zwar sichtbar geleckt wird, macht sie, was sie immer macht, wenn sie zu mehreren Änderungen gebeten wird, sie wird pampig, revidiert sogar mühsam erreichte Fortschritte. Der Mann, der an seinem Platz den Teller ablecken soll, geht durch das Lokal und bietet nun den Gästen Sushi an!
Da kann einem schon mal der Kragen platzen.
Man mag darüber philosophieren, warum die KI sich verbietet, bildlich hinter dem Teller lecken zu lassen, während sie es in offener Form zeigt. Wahrscheinlich ist, dass diese von mir geforderte Situation bei ihrer eigenen Fütterung nicht dabei war.
Die beiden letzten Bilder bekam ich, als ich fragte, ob der Designer denn prinzipiell keine Teller rumdrehen könne. Selbstverständlich...
Autor:Franz Bertram Firla aus Mülheim an der Ruhr |
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