Wie wichtig sind den OB-Kandidaten die Mölmschen Traditionen noch?
OB-Kandidaten mit null Ahnung - von Mölmsch Platt?

hochgeladen von Franz Bertram Firla

Vor ein paar Tagen sah ich ein Plakat der Grünen, nein, nicht mit ihrem OB-Kandidaten, sondern mit Tim Giesbert, der darauf den Beginn eines wohlbekannten Mölmschen Plattspruchs leicht variiert – und mit den Personalformen eines Verbs so seine Schwierigkeiten hat. Den Spruch selbst kennen wir von den Schildern im Grünen (!) , die uns auf Mölmsche Art ermuntern, das Grüne an Ort und Stelle zu lassen, andernfalls nämlich jemand käme, um unsere Personalien zu notieren, worauf wir dann Kopfschmerzen bekämen.

Das brachte mich auf die schlitzohrig anmutende Idee, nach der Platt-Kompetenz der Parteien, nein, besser noch der aktuellen OB-Kanditaten zu fragen, die ja möglicherweise bald in die Lage geraten, die Stadt einmal vertreten und führen zu müssen. Und wie heißt es so schön: Nur wer die Vergangenheit kennt, kann die Gegenwart verstehen und die Zukunft gestalten. (August Bebel)

Niemand wird von jemandem, der nicht mit Mülheims ehemaliger Muttersprache vertraut ist, dass er fließend Mölmsch Platt spricht, das tun auch die fest Verwurzelten nicht mehr. Aber die betreffenden Seiten im städtischen Internet sollte er schon kennen und das „Ssinter Mätes Vögelsche“, das eben dort ausführlich behandelt wird, wenigstens ansingen können.
Eine sichere Stütze ist dabei das vom Stammtisch „Aul Ssaan“ herausgegebene Wörterbuch von Hardering, das erst 2017 in seinem Nachlass entdeckt wurde. Es führt nämlich bei den Verben, anders als das gelbe Wörterbuch von Finkeldei, alle Personalformen und die einfache Vergangenheitsform auf.

Liebe Lesende! Sollten die Parteien bzw. die Kandidaten wider Erwarten eine Stellungnahme zu dem vorigen Thema abgeben, werde ich darüber an dieser Stelle prompt berichten.