Ökumenischer Neujahrsempfang
Notfallseelsorger geehrt
Beim ökumenischen Neujahrsempfang des Evangelischen Kirchenkreises An der Ruhr und des Katholischen Stadtdekanates in Mülheim wurden die ehrenamtlichen Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorger für ihr Engagement geehrt.
Seit 2014 verstärken ehrenamtliche Kräfte das Team der Notfallseelsorge im Kirchenkreis An der Ruhr. 30 Ehrenamtliche und 19 Pfarrerinnen und Pfarrer teilen sich aktuell die Schichtdienste, so dass eine Rund-um-die-Uhr-Rufbereitschaft der Notfallseelsorge für Mülheim gewährleistet ist.
Die Mülheimer Notfallseelsorgenden werden von Feuerwehr, Rettungsdiensten und Polizei zum Beispiel dann alarmiert, wenn eine Todesnachricht überbracht werden muss, wenn Menschen suizidgefährdet sind oder nach einem größeren Unglück besonders viele Menschen Beistand benötigen. Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorger helfen Menschen in schweren Verlustsituationen. So begleiten sie etwa nach Verkehrsunfällen die Unfallbeteiligten.
Oft leisten Notfallseelsorgende auch Beistand, wenn ein Mensch zu Hause verstirbt.
„Die Ehrenamtlichen bereichern unser Notfallseelsorge-Team in ganz besonderer Weise“, sagt Pfarrer Guido Möller, der die Notfallseelsorge in Mülheim hauptamtlich koordiniert.
„Sie sind Lehrer, Rentner, Selbstständige, Personaler, Sozialpädagoge oder Kaufmann und bringen alle ihre persönliche Perspektive in die Ausbildung und in die Arbeit ein, diese Vielfalt tut uns gut.“ Im ehrenamtlichen Bereich ist die Notfallseelsorge ökumenisch aufgestellt, sowohl evangelische als auch katholische Notfallseelsorgende gehören zum Team.
120 Stunden Ausbildung
Um für den Dienst gerüstet zu sein, haben die ehrenamtlichen Teammitglieder eine neunmonatige Ausbildung mit 120 Unterrichtsstunden absolviert. Neben Grundlagen der Psychologie mit Themen wie Krisenintervention, Kommunikation und Erhaltung der seelischen Gesundheit standen auch Strukturen von Rettungsdienst, Feuerwehr und Polizei auf dem Stundenplan. Hinzu kamen Einsatzpraktika der „Notfallseelsorge-Schüler“ bei Polizei und Rettungsdienst. „Das alles ist ,nur‘ die Grundlage“, erklärt Notfallseelsorger Guido Möller. „Denn jeder Einsatz ist anders. Jedes Mal, wenn man an einem Unfallort, das kann auch in einer Privatwohnung sein, ankommt, ist von Neuem Offenheit und Sensibilität gefragt.“
Die im Dienst befindlichen Notfallseelsorgenden treffen sich zu regelmäßigen Supervisionen und Fortbildungen. Wer sich als Notfallseelsorgerin oder -seelsorger engagiert, soll mindestens 35 Jahre alt und Mitglied in einer christlichen Kirche sein und dazu bereit, mindestens 14 Einsatzschichten pro Jahr in der Rufbereitschaft zu übernehmen. Im Januar beginnt ein neuer Ausbildungskurs gemeinsam mit dem Kirchenkreis Essen.
Der Hoffnungspreis des Kirchenkreises An der Ruhr wird traditionell jährlich zum Neujahrsempfang verliehen. In diesem Jahr, anlässlich des ersten ökumenischen Neujahrsempfangs, gemeinsam mit der Nikolaus-Groß-Medaille des katholischen Stadtdekanats. Beide Auszeichnungen sind mit einem Preisgeld von 1500 Euro verbunden.
Autor:Sibylle Brockschmidt aus Mülheim an der Ruhr |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.