Stadt Mülheim und CBE koordinieren Hilfsangebote
Nachbarn helfen

Die Vertreter der verschiedenen Organisationen und Institutionen beraten, wie die Nachbarschaftshilfe am besten gebündelt werden kann.  | Foto: Walter Schernstein
  • Die Vertreter der verschiedenen Organisationen und Institutionen beraten, wie die Nachbarschaftshilfe am besten gebündelt werden kann.
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In der Krise zeigt sich Mülheim auch immer von seiner starken Seite. Es gibt seit einigen Tagen eine große Zahl an Hilfsangeboten. Kirchen, Verbände, Hilfsorganisationen, Nachbarschaftsvereine, Wohnungsbaugesellschaften, aber auch politische sowie neu gegründete private Initiativen und eine Vielzahl an Einzelpersonen – sie alle wollen helfen oder tun dies ganz einfach bereits. Solidarische Hilfe in Mülheim hat Tradition.

Die Stadt Mülheim hat gemeinsam mit dem CBE die Koordination der vielfältigen Hilfsangebote übernommen. Das CBE wird darüber hinaus auch die zahlreichen Angebote von Einzelpersonen bündeln und für die Einsätze an den richtigen Stellen sorgen. Für private Initiativen und Einzelpersonen hat dies den zusätzlichen Vorteil, dass alle ehrenamtlichen Helfer und Helferinnen, die sich beim CBE registrieren, dort auch versichert sind.

Die Bündelung von Hilfsangeboten ist auch für die Feuerwehr von wesentlicher Bedeutung. Nur so kann es gelingen, dass für tägliche Lagebesprechungen des Krisenstabes gebündelt alle wesentlichen Informationen zur Verfügung stehen. Von Interesse ist dabei insbesondere, ob es Tendenzen wie zum Beispiel auffällig hohe Fallzahlen bei den unterschiedlichen Hilfeleistungen gibt oder ob es bestimmte Wohnquartiere gibt, in denen besondere Hilfestellungen von Nöten sind.
Insgesamt hat sich das Solidarbündnis auf einige wenige Rahmenregeln verständigt, die alle beachten sollen, die sich engagieren möchten.

Helfer zwischen 16 und 60 Jahre

Ehrenamtliche Hilfe können alle Bürger leisten, die zwischen 16 und 60 Jahre alt sind. Eine Kopie des Personalausweises der Helfer ist Voraussetzung für das Mitwirken. Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren benötigen eine schriftliche Einverständniserklärung der Erziehungsberechtigten. Wer 60 Jahre und älter ist, kommt nach Rücksprache mit dem Gesundheitsamt zumindest für jegliche Unterstützung, die Kontakt erfordert, leider nicht in Frage. Die orientiert sich klar an den Kriterien des Robert-Koch-Institutes (RKI), nach denen die Personengruppe ab 60 aufwärts zu den Risikogruppen gehört, die besonders zu schützen sind.

„Es wird nicht jedem leicht fallen, dies so zu akzeptieren. Aber wir haben auch die Verantwortung, Menschen vor sich selbst zu schützen“, so Guido Brücker vom Referat des Oberbürgermeisters. Hilfeleistungen, die man von zu Hause aus erledigen kann, sind natürlich auch von Menschen über 60 Jahren willkommen. Das könnte zum Beispiel das Nähen von Mundschutz sein, mit dem die freiwilligen Helfer ausgestattet werden könnten. Die Feuerwehr Mülheim hat inzwischen eine entsprechende Nähanleitung veröffentlicht.

Anmelden über Formular

Wer helfen möchte, aber auch, wer Hilfe benötigt, kann sich ab sofort in ein Formular eintragen. Das entsprechende Formular ist sowohl auf der Seite des CBE (www.cbe.mh.de) als auch auf der Seite der Stadt Mülheim (www.muelheim-ruhr.de) zu finden. Das gilt aber nicht für medizinische Fälle, hier ist die Notrufnummer 112 weiterhin die richtige.

„Wir bitten darum, dass sich alle Helfer und auch diejenigen, die Hilfe benötigen, auf diesem Weg melden, weil es uns die Arbeit sehr erleichtert“, sagt Michael Schüring vom CBE. „Allerdings gibt es auch Menschen, die nicht über Internet verfügen. Für diesen Fall gibt es mit Tel. 01573/2226007 eine zentrale Telefonnummer, die ab sofort Montag bis Freitag von 9 bis 16 Uhr besetzt sein wird.“ Über das CBE wird die Hilfe dann koordiniert und weitergeben an die freiwilligen Helfer. Wer beim CBE niemanden erreicht, weil er zum Beispiel außerhalb der genannten Zeiten Hilfe benötigt, kann sich auch direkt an die beteiligten Organisationen wenden. Die Kontaktdaten sind in dem nebenstehenden Kasten aufgelistet.

Mülheim ist also schon gut gerüstet. Noch ist es so, dass viel mehr Menschen helfen wollen, als Hilfe angefragt wird. Aber das, da ist sich Anna Maria Allegrezza sicher, kann sich schnell ändern, vor allem, wenn diese Angebote bekannter werden und die Kontaktsperren länger anhalten.

Sie machen mit

Die Partner, die bisher in dem Bündnis mitwirken, sind nachfolgend aufgelistet. Wer sich anschließen möchte, ist herzlich aufgerufen, sich beim CBE oder der Stadt Mülheim zu melden.

Einkaufshilfen:

>> Credo Gemeinde Saarn, Einkaufshilfe-Telefon für Saarner: Tel. 01525/9012501 (werktags von 9 bis 18 Uhr, auch über Whatsapp)oder rund um die Uhr über das Website-Formular unter www.corona-hilfe-saarn.de. E-Mail: manuel.rheinschmidt@cgsaarn.de

>>Private Initiative #4330hilft, www.4330hilft.de, Tel. 0208/30995454, E-Mail: info@4330hilft.de. Helfen montags, mittwochs und samstags von 9 bis 18 Uhr in allen Stadtteilen mit Einkäufe, Gassigehen, Botengänge.

>>Die Jusos Mülheim bieten eine Einkaufshilfe oder Gassigehen. Kontakt: Tel. 0208/4593519 oder E-Mail: info@juso-mh.de, 24 Stunden erreichbar. Weitere Infos auf www.juso-mh.de/artikel/corona-nachbarschaftshilfe

>>Junge Union Mülheim und Grüne Jugend bieten Nachbarschaftshilfen für Risikogruppe (wie Einkauf, Apotheke). Kontakt: Marcel Helmchen, Tel. 0173/9250959, E-Mail marcel.helmchen1@gmail.com (9 bis 18 Uhr). Weitere Infos auf www.ju-muelheim.de.

>>Nachbarschaftsverein Augusta-/Gustavstraße: Seniorenhilfsangebote wie Arzt, Apotheken und Einkaufsfahrten. Kontakte: Sabine Schäfer, Dieter Lickfeld, Tel. 0208/37749860. Tätig im Bereich Altstadt 1, Altstadt 2, Styrum; Dümpten, Stadtmitte, Broich, Speldorf, Eppinghofen, Saarn

>>Engagiert im Viertel – Gemeinsam im Hundsbuschviertel, (CBE Begegnungs- und Beratungszentrum Speldorf) Nachbarschaftshilfen, Anna Maria Allegrezza, Tel. 0157/88117290, E-Mail: Anna.maria.allegrezza@cbe-mh.de, montags bis donnerstag von 10 bis 14 Uhr, tätig in Speldorf-Mitte und Hundsbuschviertel

>>MWB Mülheimer Nachbarschaftsverein bietet Nachbarschaftshilfen für Risikogruppen. Kontakt: Alexandra Teinovic, Tel. 0208/69612261 oder Tel. 0173/1834770, E-Mail alexandra.teinovic@nachbarschaftsverein.info.

Soziale Beratung:

>>Die Johanniter-Unfall-Hilfe bietet über ihr übliches Angebot hinaus über die Hausnotruf-Zentrale eine Ansprechmöglichkeit für medizinische Fragen an, sieben Tage die Woche rund um die Uhr (Tel. 0208/740740).

>>Die Caritas bietet Einzelfallhilfe und Offene Telefon-, und Onlineberatung in der Krise (Tel. 0208/30008-40 oder -20), Infos gibt es auch unter www.caritas-muelheim.de

>>Das Diakonische Werk im Evangelischen Kirchenkreis An der Ruhr bieten telefonische Beratung unter Tel. 0208/3003 277, Anfragen auch per E-Mail an diakonie@diakonie-muelheim.de

>>Die Notfallseelsorge der Evangelischen Kirche Mülheim bietet täglich von 8 bis 16 Uhr unter Tel. 77861638 kann man alle Lebensfragen und Sorgen besprechen.

>>Auch weiterhin sind bei der Stadt Mülheim die üblichen Angebote wie Seniorenberatung, Pflegeberatung, Netzwerk der Generationen, UTA (Kontakttelefon für pflegende Angehörige, Tel. 0800/3425641, 24 Stunden an sieben Tagen) und Mülheimer Lotsen (Telefon 0208/455-3544) mit telefonischen Beratungsangeboten weiter aktiv. Kontakt gibt es über die zentrale städtische Telefonnummer 0208/455-0.

Spenden für Helfer möglich

Durch die Einrichtung eines zentralen Spendenkontos ist es nun auch möglich, die Arbeit der Ehrenamtlichen zu unterstützen. Allen beteiligten Initiativen werden Sachkosten und Fahrtkosten für ihre ehrenamtliche Tätigkeit aus diesem zentralen Spendenkonto erstattet. Wer helfen will, spendet unter dem Stichwort „Nachbarn helfen“ auf das Konto des CBE bei der Sparkasse Mülheim
IBAN: DE03 3625 0000 0365 0069 70. Weiter Infos zur Aktion „Nachbarn helfen“ unter www.cbe-mh.de/nachbarnhelfen.

Autor:

Regina Tempel aus Mülheim an der Ruhr

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