Mein aktueller Albtraum
Ich fuhr mit der Straßenbahn in einen Ortsteil am Rande der Stadt, es ging schon eine Weile ständig bergauf. Es war warm und eine Stimmung, als würde die Welt den Atem anhalten. Die meisten Leute waren schon ausgestiegen.
Außer dem Fahrer, der vorne unsichtbar in seiner Kabine saß, und mir war niemand mehr im Wagen. Es war warm, es ratterte, es wurde immer stickiger. Ich zog ein Kleidungsstück nach dem anderen aus und türmte alles auf den Sitz neben mir, auch die Socken.
Jetzt machte die Bahn einen großen Bogen und ich hatte das Gefühl, ich müsse hier an der nächsten Haltetestelle aussteigen. Es ging alles sehr schnell. Ich fand mich draußen auf einer Geschäftsstraße wieder und merkte beim Schaufensterbummel, dass ich nur noch meine Unterhose anhatte. Da war die Bahn mit einen Klamotten aber schon eine Weile verschwunden. Natürlich hatte ich kein Geld und garnichts, um mir im nächsten Bekleidungsladen wenigstens ein T-shirt oder sowas zu kaufen. Mir blieb nichts anderes übrig, als an den sich nach mir umdrehenden Leuten vorbei schwitzend den Schienen zu folgen, die sich allmählich in einen Fichtenwald verkrochen. Hinter dem Wald, der mir etwas Abkühlung verschaffte, verzweigte sich das Gleis in einem Stoppelfeld. Durch zwei Weichen ging es nun in drei verschiedene Richtungen. Jetzt merkte ich, dass ich mir das selbst ausgedacht haben könnte und ich wahrscheinlich in einem Albtraum unterwegs war. Etwas verschwitzt aber erleichtert kam ich zu mir.
Autor:Franz Bertram Firla aus Mülheim an der Ruhr |
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